Plasmastrahl: Behandlung beim Zahnarzt ohne Bohren?
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Plasma-Jet kann Bohren ersetzen
Dass Karies schmerzhafte Defekt, sprich Löcher in den Zähnen hinterlassen, ist ebenso bekannt als auch die Entfernung von kariösen Zahnstellen mittels eines Bohrers. Dieser versetzt viele Zahnpatienten nicht nur in Angst und Schrecken, sondern zeigt sich leider auch mit unangenehmen Geräuschen und Schmerzen. Dass all diese mit dem Bohren einhergehenden Aspekte in Zukunft unter den Behandlungstisch fallen könnten, ist derzeit sehr wahrscheinlich, denn die Entwicklung eines Plasmastrahls als Behandlungsform von Karies ist bereits vorhanden.
Plasmastrahl: Behandlung beim Zahnarzt ohne Bohren?
Der sogenannte Plasma-Jet ist aufgrund einer gemeinsamen Entwicklungsarbeit der Universitätsklinik des Saarlandes in Homburg und dem Leibnitz-Instituts für Oberflächenmodifizierung entstanden und birgt gegenüber dem herkömmlichen Bohrer deutliche Vorteile. Zunächst ein Wort zum Prinzip und der Arbeitsweise des Plasma-Jets. Das Gerät selbst wird mittels Helium durch eine schmale Düse geleitet. Folgend wird das Helium mit der Hilfe von Mikrowellen angeregt, um unterschiedliche Konsistenzstufen von fest, flüssig, gasförmig und zuletzt als Plasma zu durchlaufen. Mit diesem Plasma lassen sich im Folgenden die einzelnen Zähne gründlich reinigen und zeitgleich gegen schädigende Keime desinfizieren und das alles ohne die Oberfläche des betreffenden Zahnes anzugreifen.
Obwohl keine Schädigungen durch den Plasmastrahl am Zahn entstehen, erweist sich dieser als durchlässig und kann folglich nötige Medikamente in sich aufnehmen. Bereits zuvor durchgeführte Versuche an gezogenen Zähnen, konnten die Wissenschaftler feststellen lassen, dass die Bakterienkonzentration um den Faktor 10.000 nach solch einer Plasmastrahl-Behandlung absank. Für viele Patienten könnte diese Methode im Anfangsstadium einer Karieserkrankung das unangenehme Bohren vermeidbar werden lassen, denn Karies auf dem Zahnschmelz bedingt dann nicht zwingend notwendig den Einsatz herkömmlicher Zahnarztbohrer. Erst wenn sich Karies bereits tiefer in den Zahn gefressen hat, dann wird das Bohren nötig, um die erkrankten Zahnstellen konsequent zu reinigen.
Derzeit befindet sich der Plasma-Strahl zur Behandlung von Karies noch in der Forschungsphase und muss folglich noch am Patienten selbst zur Testung gelangen. Nach Ansicht der Wissenschaftler wird es folglich noch einige Jahre Zeit in Anspruch nehmen bis der Plasma-Jet zu einer Marktreife gelangen kann. Hoffnung macht sich hier jedoch durchaus breit, denn gerade das Bohren der Zähne ist einer der größten Angstmacher bei Kindern und Erwachsenen.