Eins vorweg: Es ist völlig normal, dass Zähne im Laufe des Lebens an Strahlkraft und Weiße verlieren und sich gelblich färben. Das passier bei jedem Menschen unterschiedlich schnell und ist bedingt durch den allmählichen Abbau des Zahnschmelzes und das schrittweise Freilegen des Zahnbeines, das nunmal eine gelbliche Färbung aufweist. Auch Ablagerungen durch Rauchen, Tee- oder Kaffeegenuss sorgen für eine Gelbfärbung der Zähne. Diese Verunreinigungen lassen sich mithilfe eines Pulverstrahls entfernen; eine Aufhellung wird so ganz ohne Bleaching erreicht.
Durch ein Bleaching hellen sich die Zähne auf. In den meisten aller Fälle funktioniert das problemlos, nur selten bleibt die Wirkung aus. Es ist zu beachten, dass Füllungen durch die Prozedur nicht in ihrer Farbe verändert werden. Wer daher viele sichtbare Füllungen oder Amalgamteile im Mund hat, sollte sich ein Bleaching gründlich überlegen, da der gewünschte Effekt dann möglicherweise ausbleibt und die Enttäuschung über das fleckige Erscheinungsbild der Zähne hinterher groß ist. Die Wirkung eines Bleachings hält maximal rund zwei bis drei Jahre an. Nach dieser Zeit haben die Zähne wieder ihre ursprüngliche Farbe.
Das Bleichen der Zähne funktioniert nach demselben Prinzip und mit demselben Wirkstoff wie Haarefärben beim Frisör. Zum Einsatz kommt Wasserstoffperoxid. Je nach Konzentration und Einwirkdauer wird eine stärkere oder schwächere Aufhellung erreicht. Hier ist jedoch Vorsicht geboten: Wer zu intensiv bleicht, hat zwar schnell schneeweiße Zähne, doch diese wirken nur in den seltensten Fällen natürlich. Geeignete Produkte wie Bleaching-Streifen zum Aufkleben oder Gel und Lack zum Auftragen auf die Zähne sowie Bleaching-Schienen sind in der Apotheke oder dem Drogeriehandel erhältlich. Diese frei verkäuflichen Produkte haben eine geringere Aufhellung zur Folge, als das Bleaching beim Zahnarzt, weil sie eine geringere Menge Wasserstoffperoxid enthalten als professionelle Präparate.
Eine Alternative zum Bleaching zu Hause ist daher eine professionelle Behandlung beim Zahnarzt. Bei der so genannten In-Office-Methode besucht man die Praxis, wo eine höher konzentrierte Paste verwendet wird, als die im Handel verfügbare. Dadurch tritt die Wirkung schneller ein und ist auch wesentlich intensiver. Vor der Anwendung wird das Zahnfleisch mithilfe eines speziellen Gummiüberzuges vor den Einwirkungen durch die Chemikalie geschützt. Danach wird die Paste aufgetragen und muss je nach Stärke der vorherigen Verfärbung rund 15 bis 30 Minuten einwirken. In einigen Fällen wird die Behandlung durch Lichtbestrahlung der Zähne unterstützt. Nach der Anwendung werden die Zähne mit Fluor behandelt, um sie vor Schäden zu schützen. Bereits nach der ersten Behandlung ist ein Effekt sichtbar, ein nachhaltiges Ergebnis wird jedoch durch mindestens zwei weitere Sitzungen erreicht.
Die Anwendung beim Zahnarzt wird dringend empfohlen, da dort im Vorfeld auch mögliche Erkrankungen der Zähne abgeklärt werden. Empfindliche Zähne und solche, die von Karies oder anderen Krankheiten befallen sind, können durch die Einwirkungen des Bleaching-Mittels zusätzlichen Schaden nehmen. Bei falscher Anwendung, nämlich wenn Bleichmittel aus der Schiene austritt, können Mundschleimhaut und Zahnfleisch Reizungen erfahren und Schaden nehmen. Bei Amalgamfüllungen kann es mitunter zu einer Freisetzung von Quecksilber durch das Bleichmittel kommen. Füllungen aus Kunststoff können durch das Bleaching porös werden. Dadurch wird möglicherweise eine schnellere Erneuerung notwendig.
Die Bleaching-Mittel, die frei verkäuflich im Handel erhältlich sind, sind mit zirka 20 bis 50 Euro am günstigsten. Hierbei ist der Effekt aber oft bereits nach einem halben Jahr passé. Das professionelle Bleaching beim Zahnarzt kostet zwischen 150 und 300 Euro pro Kiefer, entsprechend länger hält die Wirkung an. Da Bleaching eine rein kosmetische Behandlung ohne medizinische Notwendigkeit darstellt, werden die Kosten in keinem Fall von der Krankenkasse getragen.
Letzte Aktualisierung am 30.11.2010.