Wer mit Schmerzen zum Zahnarzt geht, möchte hören, was ihm fehlt, welche körperlichen Ursachen hinter den Beschwerden stehen. Schwierig wird es für den behandelnden Arzt dann, wenn die klinischen Befunde allesamt negativ ausfallen. Dann kann die Psyche dafür verantwortlich sein, dass Schmerzen empfunden werden, wo es eigentlich keine geben sollte. Eine Therapie sollte dann neben der Schmerzbekämpfung durch Medikamente auch immer eine psychotherapeutische Komponente beinhalten.
Schon die Diagnose ist mitunter eine Gratwanderung, da diese von vielen Patienten nicht akzeptiert wird. Schnell entsteht die Angst, als Hypochonder abgestempelt zu werden. Die Folge sind nicht selten ständige Arztwechsel und die Suche nach einer körperlichen Ursache für die Beschwerden. Dabei ist es für eine erfolgreiche Behandlung wichtig, dass der Patient die Diagnose versteht und sich auf die Therapie einlässt.
Auch und besonders bei Patienten mit drohendem Zahnverlust ist eine behutsame Herangehensweise wichtig. Eine vollumfängliche Behandlung umfasst auch die Beschäftigung mit den persönlichen Lebensumständen des Betroffenen, da diese für die weitere Therapie von ebenso großer Bedeutung sind wie mögliche Vorerkrankungen. Denn mit dem Verlust der Zähne befürchten viele Patienten gleichzeitige Einbußen der gesellschaftlichen Anerkennung. Ein stabiles Lebensumfeld hilft dabei, die Betroffenen aufzufangen. Diese Vorbedingungen muss der Behandler im Vorfeld durch Gespräche erkunden - und möglicherweise die Behandlung auf einen späteren, günstigeren Zeitpunkt verschieben.
Letzte Aktualisierung am 02.03.2011.