Doch wer schön sein will, muss bekanntlich leiden. Die Korrektur von Zahnfehlstellungen ist mitunter eine schmerzhafte Angelegenheit. Die Spange muss regelmäßig nachgezogen werden, was für den Betroffenen keine angenehme Prozedur ist. Hinzu kommen schräge Blicke, denn eine Zahnspange stellen sich viele noch immer als Attribut Pubertierender vor. Wer sich für eine Behandlung entscheidet, muss aber damit leben, diesen Begleiter rund ein bis zwei Jahre lang zu erdulden; so lange dauert nämlich in der Regel die Korrektur. Und die ist nicht billig: Schnell kommen mehrere tausend Euro zusammen, die, anders als bei Kindern und Jugendlichen, bei Erwachsenen in den meisten Fällen nicht von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen werden. Nur wenn die Korrektur medizinisch notwendig ist, können Betroffene mit einer Übernahme rechnen.
Dennoch kann es im Einzelfall sinnvoll sein, Fehlstellungen der Zähne durch eine Zahnspange zu korrigieren. Denn einmal aufgetretene Probleme können sich schnell zu handfesten Verschiebungen mit Zahnlücken und schief stehenden Zähnen auswachsen. Hierdurch kann es zu Problemen beim Putzen oder Kauen kommen. In der Folge sind möglicherweise erhebliche Beschwerden zu erwarten, die durch frühzeitige Gegenmaßnahmen, also durch eine Zahnkorrektur, vermieden werden können. Kopf- und Kieferschmerzen, wie sie durch Probleme mit fehlstehenden Zähnen auftreten können, bleiben dann aus.
Nichtsdestotrotz unterzieht sich der Großteil der Patienten aus Gründen der Ästhetik einer Zahnkorrektur mit Spange im Erwachsenenalter. Andere lassen nur einen Teil ihrer Fehlstellungen korrigieren, beispielsweise weil ein bestimmter Zahn richtig stehen muss, um später eine Brücke halten zu können. Je nach Art und Grad der notwendigen Korrektur wählt der behandelnde Kieferorthopäde die passende Methode und Spange aus. Auch in Sachen Komfort unterscheiden sich die Hilfsmittel: Je weniger sichtbar die Spange sein soll, desto teurer ist sie in der Regel. Für den Patienten ist es daher wichtig, sich im Vorfeld umfassend zu informieren und sich ausführlich beraten zu lassen.
Während der Behandlungszeit ist eine besondere Mundhygiene sehr wichtig. Essensreste nisten sich nur zu gerne in den Drahtgestellen ein. Auch müssen Betroffene mitunter auf einige Dinge verzichten. So verklebt Kaugummi die Spange, besonders feste Lebensmittel wie beispielsweise Nüsse können das Korrekturinstrument beschädigen. Statt der klassischen Spange kommen daher auch immer häufiger moderne Kunststoffschienen zum Einsatz, die von dem Betroffenen ganztägig getragen werden müssen, dafür aber kaum sichtbar sind. In mehreren Schritten wird die Korrektur dann mit immer neuen Schienen vorgenommen, die bereits im Vorfeld von einem Computermodell der angestrebten Korrektur vorgegeben werden.
Auch nach dem Ende der Behandlung ist bei allen Methoden noch nicht Schluss mit den Entbehrungen. Damit sich die Fehlstellung nicht wieder ausbildet, muss nachts ein so genannter Retainer getragen werden. Hierbei handelt es sich wiederum um eine Korrekturschiene oder -spange, die so lange eingesetzt wird, bis die korrigierte Zahnstellung im Kiefer vollständig verwachsen ist - das wiederum kann einige Monate, aber auch Jahre dauern.
Letzte Aktualisierung am 08.07.2011.