Weisheitszähne hat man. Zumindest bis sie aus einem bestimmten Grund gezogen werden. Doch müssen sie auch vorsorglich den zahnmedizinischen Instrumenten zum Opfer fallen? Ein Zahnmediziner verneint das. Wir gehen nun dieser Negation auf die zahnärztliche Spur und informieren Sie etwas genauer über das Thema Weisheitszähne.
Rund eine Million chirurgische Eingriffe werden auf das statistische Konto für das Entfernen der sogenannten Weisheitszähne verbucht. Die Weisheitszähne selbst sind ein Überbleibsel aus der Zeit als der Kiefer des Menschen noch deutlich breiter war. Heute liegen diese ganz hinten am Ende der Zahnreihen oft lange Jahre verborgen und das ohne Beschwerden zu verursachen. Oftmals jedoch lösen Weisheitszähne Schmerzen aus oder können sich negativ auf das Gebiss auswirken. Dass dann ein Entfernen die sinnvollere Methode ist, lässt sich kaum bestreiten. Bestreiten lässt sich allerdings nach Ansicht des Zahnmediziners Lars Hendrickson, Uniklinik Bergen, das vorsorgliche Entfernen der auch als „Achten" bekannten Weisheitszähne.
In seinem Buch „Zahnarztlügen. Wie Sie Ihr Zahnarzt krank behandelt" weist er unter anderem darauf hin, dass die meisten Weisheitszähne ohne Schmerzen oder Probleme zu verursachen im Kiefer schlummern. Werden diese dann chirurgisch entfernt, können Komplikationen auftreten, die dann überhaupt erst zu Beschwerden führen. Hierunter fallen beispielsweise Infektionen oder auch Gesichtslähmungen. Folgen, die tatsächlich sehr häufig nach derartigen zahnmedizinischen Eingriffen vorkommen.
Schon seit längerer Zeit kursiert unter Fachleuten die These, dass vorsorglich entfernte Weisheitszähne gesundheitlich nicht zwingendnotwendig der Gesundheit zuträglich sind, sondern doch eher in den Bereich der Geldmacherei fallen. Dem gegenüber jedoch weisen die Verfechter der prophylaktischen Entfernung darauf hin, dass sich bei einem Erhalt der Weisheitszähne die Frontzähne ungünstig verschieben können. Wie dem auch sei, wie so oft gilt wohl auch bei diesem Thema, dass verständliche Beratungen im Vorfeld durchgeführt und alle Für und Wider einer solchen Behandlung gut abgewägt werden sollten. Zumindest dann, wenn die Weisheitszähne zwar durchgebrochen sind, aber keine Beschwerden verursachen.
Letzte Aktualisierung am 27.07.2011.