Implantate erfreuen sich laufend größerer Beliebtheit. Auch wenn sie noch recht teuer sind, so lassen sich doch immer mehr Patienten von ihrem Zahnarzt ein oder auch mehrere Implantate einsetzen. Hat man die ganze Prozedur erst einmal überstanden kann es dennoch zu unerwünschten Folgen kommen. Es besteht die Gefahr von Infektionen am Implantat. Diese werden durch bestimmte Bakterien ausgelöst. Bei ca. 10 % aller Patienten, die sich so ein Implantat einsetzen lassen, kann diese Komplikation auftreten. In der Regel passiert dies im ersten Jahr nach dem Eingriff.
Hier besteht also unbedingter Handlungsbedarf, um solche unangenehmen Folgeerscheinungen zu verhindern, denn mittlerweile lassen sich in Europa und USA doppelt so viele Menschen ein Implantat einsetzen wie noch vor 10 Jahren. Aber glücklicherweise ist die Forschung hier nicht untätig. Wissenschaftler aus der Schweiz haben eine Methode entwickelt, mit Hilfe derer sie Infektionen am Implantat gezielt und sehr wirksam behandeln können. Als Teil einer Doktorarbeit haben sie ausführliche Forschungen angestellt, damit dieses in naher Zukunft immer akuter werdende Problem gezielt beseitigt werden kann. Mit Hilfe einer Kochsalzlösung und solchen Bakterien, wie sie auch in der Mundhöhle gefunden werden könnten haben sie eine entsprechende Versuchsreihe durchgeführt. Titanimplantate wurden mit Bakterien versehen und anschließend unter Strom gesetzt. Mit einem Implantat als Minuspol und einem anderen als Pluspol wurden beide ungefähr 15 Minuten lang mit einer Stromstärke zwischen 0 und 10 Milliampere behandelt. Es bildeten sich Substanzen, die eine enorme desinfizierende Wirkung zeigten. Tatsächlich konnten auf diese Weise 99 % der Bakterien abgetötet werden. Zurzeit soll die Versuchsreihe noch an Hunden getestet werden.
Die angenehme Begleiterscheinung dieser Behandlung ist, dass sie nahezu völlig schmerzfrei ist. Schmerzen treten eigentlich nicht auf, es kann sich höchstens ein Zucken der betroffenen Muskelpartien bemerkbar machen. Wer dennoch nicht auf eine Betäubung verzichten möchte, dem kann mit einer lokalen Anästhesie jegliche Angst genommen werden. Die Behandlung würde dann so aussehen, dass das Implantat selber als Pluspol fungieren würde und ein Clip, der an der Lippe angebracht wird, wäre der Minuspol. Eine sehr wirksame Methode um die Folge von Entzündungen nach dem Einsetzen des Implantats zu verhindern. Ganz risikolos ist allerdings auch diese Behandlung leider nicht, doch irgendwelche Nebenwirkungen hat in der Regel auch die beste Heilmethode. Es könnte passieren, dass das umliegende Bindegewebe oder gewisse Knochenzellen in der Umgebung des Implantats geschädigt werden. Das muss nicht sein, ist aber nicht völlig auszuschließen. Hier benötigt der Körper dann seine Selbstheilungskräfte um diese Schäden wieder zu reparieren.
Letzte Aktualisierung am 13.12.2011.