Anders als Kopfschmerzen sind Zahnschmerzen selten ein vorübergehendes Übel. Der gesunde Zahn ist von Zahnfleisch umgeben und durch Zahnschmelz gut geschützt. Doch wenn das Zahnfleisch entzündet oder der Zahnschmelz geschädigt ist, dann sind der Zahnnerv und die im Kiefer sitzende Zahnwurzel in Gefahr. Erstes Alarmzeichen: Schmerzen! Man sollte nicht warten, bis das Pochen und Ziehen zur Qual wird, sondern bereits bei den ersten Anzeichen zum Zahnarzt gehen. So lassen sich die Beschwerden noch schnell und relativ schmerzfrei beheben. Ist die Entzündung erst einmal fortgeschritten, dann wird nicht nur der Schmerz unerträglich, sondern auch Zähne und Kieferknochen können irreparable Schäden davontragen.
Was kann man gegen Zahnschmerzen tun, um die Zeit bis zum Untersuchungstermin zu überbrücken? Gängige Schmerzmittel mit den Wirkstoffen ASS, Ibuprofen oder Paracetamol helfen auch bei Zahnschmerzen.
Ein altes Hausmittel aus der Phytotherapie ist das Kauen einer Gewürznelke. Es lindert den Schmerz und verhindert eine Ausbreitung der Entzündung. Erwachsene können einen Schluck hochprozentigen Alkohol nehmen, z.B. Cognac. Den Alkohol nicht schlucken, sondern eine Weile im Mund behalten und an die wunde Stelle spülen. Man kann auch eine Salzlösung aus Kochsalz und warmem Wasser herstellen und diese für zwei bis drei Minuten im Mund schwenken (nicht bei Kindern anwenden!). Auch eine Mundspülung mit einem Salbeiaufguss kann Linderung verschaffen. Ansonsten hilft eine Kühlung von außen mit einem kalten Waschlappen oder einem Eisbeutel.
Ein besonderer Fall sind Kieferschmerzen. Sie entstehen häufig durch Zähneknirschen oder durchs Zähnezusammenbeißen – beides meist ein Zeichen von Stress und psychischer Überlastung. Gerade nachts kann diese angespannte Kieferstellung unbewusst mehrere Minuten oder gar Stunden anhalten. Wer morgens Verspannungen im Kiefer spürt, sollte die Ursache vom Zahnarzt abklären lassen. Zwei einfache Übungen helfen, den Kiefer zu entspannen und die Kiefermuskulatur zu stärken:
Den Handrücken unter das Kinn legen und den Unterkiefer nach oben drücken. Gleichzeitig gegen diesen Druck den Mund leicht öffnen. Einige Sekunden halten, entspannen, einige Male wiederholen.
Die Fingerspitzen von Zeige- und Mittelfinger der rechten Hand auf die untere Zahnreihe legen und festhalten. Gegen den Widerstand versuchen, den Unterkiefer nach oben zu bewegen. Ebenfalls mehrmals wiederholen.
aktualisiert am 22.06.2015