Es gibt nur sehr wenige Menschen, die während ihrer Kindheit kein Karies hatten. Diese Störungen bei Kindern und Jugendlichen tritt unabhängig ihrer Herkunft auf. Karies ist aber nicht auf ein bestimmtes Alter bezogen, es kann jeden in jedem Alter treffen.
Chemikalie gegen Karies
Was ist Karies eigentlich?
Karies ist eine Krankheit der Zähne, die leider auch ansteckend ist und von Mensch zu Mensch übertragen werden kann. Bei Karies greifen Stoffwechselprodukte von Bakterien unseren Zahnschmelz an und schädigen so die Zähne. Meistens passiert das, wenn zu viel Zahnbelag gebildet wird. Dieser besteht aus Speichelbestandteilen und Resten von Nahrung.
Die Bakterien nehmen Zucker (Kohlenhydrate) aus der Nahrung auf und wandeln ihn in Säure um. Diese greift den Zahnschmelz an und löst Mineralien wie Kalzium aus diesem heraus. Es entsteht Karies, die anschließend auch auf das Zahnbein (Dentin) übergreifen kann und den Zahn zunehmend zerstört.
In Chile wurde jetzt eine chemische Substanz produziert, die auch in den Zwischenräumen der Zähne Karies beseitigt. Das Molekül wird als 'Keep 32' bezeichnet - nach den 32 Zähnen im menschlichen Mund. Die chemische Substanz zerstört alle Bakterien, auch in den Hohlräumen, in nur 60 Sekunden. Die Chemikalie kann möglicherweise zum aktuellen Zahnpflege-Produkt hinzugefügt werden, wie beispielsweise Zahnpasta, Mundwasser und Kaugummi.
Durch die Ausrottung der Bakterien durch die Substanz 'Keep 32' wird verhindert, dass Schäden an den Zähnen entstehen, bevor die Umwandlung von Zucker in Milchsäure beginnt. Die Verwendung des Produkts kann helfen, dass die Zähne und auch die Hohlräume für mehrere Stunden gegen Karies geschützt werden. Das Produkt ist jetzt seit sieben Jahren im Test und geht jetzt in Studien am Menschen. Sind diese positiv, so könnte es in 14 bis 18 Monaten auf den Markt kommen, sagen der Forscher Jose Cordoba von der Yale University und Erich Astudillo von der Universität von Chile.
Die chemische Substanz könnte sogar Lebensmitteln zugesetzt werden, um die Bakterien zu stoppen, die unsere Zähne schädigen. Die Forscher hoffen, dass ein großes Pharma-Unternehmen wie zum Beispiel Procter and Gamble, die Lizenz hierfür erwirbt.
"Wir sind derzeit in Gesprächen mit fünf Interessenten in Bezug auf Investitionen für unser Projekt", sagten die Forscher.