Forschungen zeigen, dass es einen Zusammenhang zwischen Osteoporose und Zahngesundheit gibt. Eine Hormonersatztherapie könnte nicht nur vor Knochenschwund schützen, sondern auch einem Zahnverlust vorbeugen.
Bei Osteoporose nimmt die Knochendichte ab und die Knochen werden porös und brüchig. Frauen leiden sechs Mal so oft unter dem Knochenschwund wie Männer. Hauptursache ist der Östrogenmangel mit Einsetzen der Menopause. Aber nicht nur Oberschenkelhalsknochen und Beckenknochen werden dabei zunehmend fragiler, auch im Kieferknochen nimmt die Knochendichte ab.
Osteoporose beeinflusst Zahngesundheit
Studien zufolge kommt es bei Osteoporose-Patienten wesentlich häufiger zu einer Parodontitis als bei Menschen mit gesunden Knochen. Auslöser von Parodontitis ist bakterieller Zahnbelag (Plaque). Die Bakterien greifen das Zahnfleisch an und entzünden sich. Schreitet die Parodontitis fort, werden nach und nach das Bindegewebe und der Kieferknochen zerstört. Die Zähne lockern sich und können in der Folge ausfallen.
Damit kommen bei einem Osteoporose-Patienten sowohl der bakteriell bedingte Knochenabbau der Parodontitis als auch der Abbau des Kieferknochens durch die Osteoporose zusammen. Frauen mit Osteoporose verlieren während der Wechseljahre erheblich mehr Zähne als Frauen mit gesunden Knochen.
Aber auch Zahnersatz in Form von Implantaten können mit Osteoporose zum Problem werden. Implantate übernehmen die Aufgabe der Zahnwurzel und werden im Kieferknochen verankert. Der Zahnarzt muss deshalb zunächst feststellen, wie weit der Knochenschwund bereits fortgeschritten ist. Zwar können auch in den angegriffenen Knochen Implantate gesetzt werden, aber diese wachsen in der Regel nicht mehr so gut ein wie in einen gesunden Knochen und sind daher weniger belastbar.
Vorbeugen lässt sich der Osteoporose mit einer Hormonersatztherapie, sobald die Menopause einsetzt. Viele Frauen scheuen eine Hormontherapie. Studien haben jedoch gezeigt, dass sich unter anderem Zahnfleischentzündungen, Parodontitis und Zahnverlust damit reduzieren lassen. Patienten, die an Osteoporose leiden, sollten außerdem die halbjährliche zahnärztliche Kontrolle gewissenhaft wahrnehmen.