Gehören Sie auch zu den Menschen, denen es beim Gedanken an den Zahnarzt immer etwas mulmig wird? Damit sind Sie nicht allein. Rund 30 % aller Deutschen haben Umfragen zufolge Angst vor Zahnärzten. Einer der Hauptgründe ist dabei die Spritze, die vor vielen Behandlungen nötig wird. Dabei ist die moderne Zahnmedizin so weit fortgeschritten, dass Betäubungen heute ganz ohne Schmerzen gesetzt werden können. Wie das funktioniert, möchten wir Ihnen jetzt genauer erläutern.
Spritzen haben Nadeln und genau davor fürchten sich viele Menschen. Schmerzempfinden ist ein sehr subjektiver Parameter bei der Beurteilung der Schmerzhaftigkeit einer Spritze. Für den einen Patienten ist der Einstich kaum spürbar, der nächste erlebt das Ereignis als äußerst unangenehm. Aber unabhängig von der Intensität des Schmerzes stellt sich die Frage, wie er überhaupt zustande kommt.
Der Einstich selbst kündigt sich durch einen kleinen Piecks an, der mithilfe oberflächlicher Anästhetika verhindert werden kann. Das eigentlich unangenehme Gefühl entsteht, wenn das Anästhetikum mit Druck in das Gewebe gespritzt wird. Es verteilt sich hier und sorgt für eine zuverlässige Schmerzausschaltung beim Patienten. Während die oberflächlichen Einstichschmerzen verhindert werden können, bleibt der Druck bestehen, bis jetzt!
Die moderne Zahnmedizin entwickelt sich permanent weiter und so gibt es nun Möglichkeiten, auch das letzte bisschen Schmerz beim Verabreichen der Spritze zu verhindern!
Um eine schmerzfreie Anästhesie zu ermöglichen, ist der Verzicht auf die Spritze nötig. Was lange als unmöglich galt, ist dank computergesteuerter Technologie heute bereits verfügbar. Das Gerät arbeitet in mehreren Stufen und stellt so sicher, dass der Patient von der Betäubung nichts mitbekommt. Noch bevor die Kanüle ins Weichgewebe eingeführt wird, sorgt ein Anästhetikum für eine oberflächliche Betäubung der Schleimhaut. Der anschließend folgende Einsatz der Kanüle wird nicht mehr als spürbarer Schmerz wahrgenommen.
Jetzt aber kommt es zum entscheidenden Punkt, der computergesteuerten Dosierung des Anästhetikums. Individuelle Einstellung sorgen einerseits dafür, dass die Betäubung zeitlich genau angepasst werden kann und andererseits verhindert die exakte Dosierung eine Überspritzung und Entstehung von Druck im Gewebe.
Mithilfe von akustischen Signalen wird der Zahnarzt angeleitet, die Nadel exakt am entsprechenden Ort zu platzieren. Eine klassische Spritze ist damit verzichtbar, das neuartige System wird mithilfe einer winzigen Kanüle betrieben.
Leichte Angstgefühle haben bis zu 80 % aller Menschen in Deutschland, wenn es zum Zahnarzt geht. Ernsthafte Angstzustände und sogar Panik immerhin noch 30 %. Das größte Problem ist mangelnder Komfort, denn der kann als Trigger verschiedener Ängste wirken. Sitzen Patienten lange im Wartezimmer, beginnt das Kopfkino mit dem Abspielen verschiedener Szenarien. „Was kann im Behandlungsraum alles passieren?“ „Welche Schmerzen muss ich erleiden?“
Weiter geht es dann mit der Einleitung der Behandlung. Nach der klassischen Betäubung müssen Patienten im Schnitt 10 bis 15 Minuten warten, bis die nötige Anästhesietiefe erreicht ist. Das neuartige The Wand/STA™ System ist nicht nur in der Lage einzelne Zähne präzise zu betäuben, sondern seine Wirkung praktisch sofort umzusetzen.
Für viele Patienten ist die Wartezeit auf dem Stuhl, oft allein und mit Blick auf das Instrumentarium, eine große Herausforderung. Viele Zahnärzte haben es schon erlebt, dass sich Patienten in diesem Moment zum Behandlungsabbruch entschieden haben. Eine sofort wirksame Anästhesie, die ohne Schmerzen verabreicht wurde, kann das Wohlbefinden des Patienten deutlich erhöhen.
Wenn Sie schon einmal eine Betäubungsspritze bei Ihrem Zahnarzt bekommen haben, kennen Sie das Problem der Nachwirkungen. Oft noch zwei Stunden nach der eigentlichen Sitzung bei Ihrem behandelnden Arzt sind Teile des Mundes betäubt. Ihnen wurde empfohlen, nichts zu essen und zu trinken, um nicht versehentlich Teile Ihrer Wange beim Kauen zu verletzen. Und doch passiert es immer wieder, dass Patienten mit betäubtem Mund abrutschen und sich Verletzungen im Bereich der Mundschleimhaut oder Wangen zufügen.
Die digitale Anästhesie ist so aufgebaut, dass sie punktgenau an einem Zahn ausgebracht und exakt dosiert werden kann. So wird vermieden, dass es zu Überdosierungen mit langem Überhang kommt. Stattdessen kann die benötigte Anästhesiedauer präzise bestimmt und umgesetzt werden. Sie haben mit dieser Technik also die Möglichkeit, schon kurz nach dem Zahnarztbesuch wieder ohne schiefen Mund zu lächeln.
Eine ausgeprägte Zahnarztphobie erfordert oft eine sorgfältige Behandlung durch therapeutische Intervention. Die meisten Patienten sind jedoch nicht phobisch, sondern verspüren lediglich Nervosität oder leichte Angst, wenn sie an den Zahnarztbesuch denken. In diesem Fall reicht oft schon der Aufbau eines Vertrauensverhältnisses zwischen Arzt und Patient, um diese Ängste abzubauen.
Einer der schlimmsten Fehler, den Zahnärzte aus Patientensicht machen können, ist lügen! Wer einmal von Schmerzfreiheit spricht und sie dann nicht halten kann, hat das Vertrauen des Patienten nachhaltig verloren. Wenn der Zahnarzt allerdings über eine schmerzhafte Betäubung spricht und diese tatsächlich liefert, stärkt sich damit die Bindung des Patienten deutlich. Auch wenn die Worte des Arztes zuvor „unglaubwürdig“ klangen, da die meisten Menschen mit Spritzen automatisch Schmerzen assoziieren.
Ein Zahnarztbesuch ohne Spritze – das klang für viele Patienten lange wie ein Wunschtraum. Ständige technische Weiterentwicklungen haben in der Zahnmedizin für immer mehr Komfort des Patienten gesorgt. Wer an die Anfänge der Zahnheilkunde zurückdenkt, bekommt in Anbetracht der Möglichkeiten schnell Gänsehaut. Heute sind Dinge, die noch vor 20 Jahren wie Fiktion erschienen, zur Realität geworden. Spritzen beim Zahnarzt? Das muss nicht mehr sein! Und damit reduziert sich auch die Angst vieler Menschen, die vor allem wegen einer Nadelphobie so ungern zu ihrem Zahnarzt gegangen sind.
Letzte Aktualisierung am 29.06.2023.