Während Zahnlücken bei kleinen Kindern noch niedlich aussehen, werden sie im Erwachsenenalter zum ästhetischen Problem. Insbesondere wenn der Sichtbereich (Schneidezähne, Prämolaren) betroffen ist, wünschen sich Patienten einen schnellen und effektiven Zahnersatz. Wichtig ist das auch im hinteren Kieferbereich, denn fehlende Zähne verändern die Belastung beim Kauen. Welche Möglichkeiten es für Sie gibt und wie es um die Vor- und Nachteile steht, haben wir für Sie in einer Übersicht zusammengefasst.
Die Zahnarztrechnung ist da! Einige Behandlungen werden von der Kasse vollständig übernommen, andere wiederum muss der Patient zu einem Teil selbst finanzieren. Die meisten Krankenkassen wie die BKK GILDEMEISTER SEIDENSTICKER zahlen einen Zuschuss für den Zahnersatz sowie einen erhöhten Festzuschuss, wenn die jährliche Zahnvorsorge regelmäßig stattgefunden hat. Zum Zahnarzt gehen lohnt sich also doppelt! Erstens reduziert sich die Wahrscheinlichkeit schwerwiegender Zahnerkrankungen und zweitens erhöht sich die finanzielle Unterstützung durch die Krankenkasse.
Wie hoch der Eigenanteil ausfällt, hängt von der gewählten Art der Behandlung ab. Implantate kosten mehr als ein herausnehmbarer Zahnersatz, haben aber auch einige Vorteile. Kommen wir nun zu unserer Übersicht.
Unter dem Überbegriff „herausnehmbarer Zahnersatz“ werden alle Arten von Vollprothesen, aber auch Teilprothesen zusammengefasst.
Die Teilprothese kommt zum Einsatz, wenn nur ein Teil der echten Zähne fehlt und eine Überbrückung nötig ist. Sie wird meist mit Klammern befestigt und kann flexibel aus dem Mund genommen werden. Der größte Nachteil bei dieser Versorgung ist, dass die Klammern an Echtzahn befestigt werden und hier den Zahnschmelz schädigen können. Die bessere Alternative ist die Teleskopprothese. Bei dieser Variante werden echte Zähne als Pfeiler aufbereitet, die dann als Träger für die Vollprothese dienen. Es ist eine deutlich bessere Haltbarkeit gegeben und auch die Ästhetik wird als angenehmer beschrieben.
Die Vollprothese ersetzt sämtliche vorhandene Echtzähne und stellt so die Fähigkeit des Kauens wieder her. Sie besteht aus einer Gaumenplatte und rekonstruierten Zähnen. Die Haftung erfolgt durch den Sog am Gaumen. Im Unterkiefer haben Vollprothesen eine schlechtere Haftung, da hier keine Platte verbaut werden kann. Viele Patienten beschreiben die Versorgung als mangelhaft und wünschen sich dauerhaft eine andere Lösung.
Wenn ein bleibender Zahn verloren geht, sollte dieser so schnell wie möglich ersetzt werden. Bei einem einzelnen fehlenden Zahn hat sich die Krone mit anhängender Brücke als Standard etabliert. Der Nachteil hierbei ist, dass die beiden Nachbarzähne zur Lücke beschliffen und mit einer Krone versehen werden müssen. Das kann negative Folgen haben, wie zum Beispiel ein Schleiftrauma, das dann zur Notwendigkeit einer Wurzelbehandlung führt.
Die Kosten für festsitzenden Zahnersatz sind maßgeblich vom verwendeten Material abhängig. Die einfachste Lösung ist eine Krone oder Brücke aus Metall, was allerdings nur im nicht sichtbaren Bereich Sinn macht. Alternativen sind Modelle aus Gold, die besonders langlebig und hochwertig sind. Die meisten Menschen entscheiden sich allerdings für Zirkon oder Vollkeramik, da sich hier aus ästhetischer Sicht das beste Ergebnis erzielen lässt.
Das Zahnimplantat ist nicht nur die teuerste, sondern auch die beste Möglichkeit, einen fehlenden Zahn dauerhaft zu ersetzen. Dabei besteht ein solches Implantat aus drei einzelnen Bestandteilen:
Obwohl die Versorgung als Goldstandard gilt, haben viele Menschen Angst vor den Kosten. Krankenkassen beteiligen sich auch an der Implantatversorgung mit einem Festzuschuss, der Eigenanteil wird dann an die Zahnarztpraxis oder die Abrechnungsstelle gezahlt. In vielen Fällen ist es möglich, solche Rechnungen auf Raten zu bezahlen, um die finanzielle Last zu senken.
Der größte Vorteil bei der Implantation ist die dauerhafte Haltbarkeit. Einmal im Kiefer verankert, kann ein Implantat lebenslang den fehlenden Zahn ersetzen. Voraussetzung ist jedoch die Compliance beim Patienten. Der Eingriff ist vor allem für Angstpatienten belastend und auch während der Heilphase müssen viele Vorgaben beachtet werden. So verringert Rauchen beispielsweise die Chance auf Erfolg deutlich.
Tipp: Bei einem zahnlosen Kiefer muss nicht jeder fehlende Zahn mit einem Implantat ersetzt werden. Oft reichen sechs bis acht Implantate, die dann mithilfe von Brücken zu einem vollständigen Gebiss verwandelt werden.
Mangelnde Zahnpflege kann ein Grund für frühen Zahnverlust sein. Durch Erkrankungen wie Parodontose wird der Zahnhalteapparat geschädigt und einzelne Zähne können nicht mehr zu retten sein. Es gibt aber auch weitere Gründe, die schon in jungen Jahren zum Zahnverlust führen können.
Häufig sind Unfälle verantwortlich, bei denen einzelne Zähne stark abgebrochen sind oder verloren wurden. Seltener ist die Nichtanlage eines Zahnes im Kiefer zu beobachten. Hier wächst nach den Milchzähnen kein weiterer, bleibender Zahn. Unabhängig vom Grund des Verlustes ist es für Patienten wichtig, sich vor der Entscheidung für Zahnersatz umfassend vom Zahnarzt des Vertrauens beraten zu lassen. Auch Rücksprache mit der Krankenkasse kann sinnvoll sein, denn die Kosten sollten nicht das Hauptkriterium für die Entscheidung sein.
Auch wenn Faktoren wie Kosten oder Angst vor der Behandlung unangenehm sein können, ist Zahnersatz eine der bedeutendsten Errungenschaften in der Zahnmedizin. Heute muss niemand mehr mit einem zahnlosen Kiefer leben, Ästhetik und Kaufunktion lassen sich in der Praxis immer wieder herstellen.
Art des Zahnersatzes | Vorteile | Nachteile |
Herausnehmbare Teilprothese | Kostengünstig, einfach anzupassen | Klammern können Zahnschmelz schädigen |
Teleskopprothese | Besserer Halt, ästhetisch ansprechend | Kostspieliger, Vorbereitung der Pfeilerzähne nötig |
Vollprothese | Erschwinglich, einfache Anpassung | Mangelhafter Sitz, insbesondere im Unterkiefer |
Krone mit Brücke | Schnelle Lösung, dauerhafter Halt | Schleifen der Nachbarzähne erforderlich |
Keramik-Krone/Brücke | Ästhetisch, biokompatibel | Teuer, mögliche Sensibilität |
Metall-Krone/Brücke | Günstiger, langlebig | Ästhetisch weniger ansprechend |
Implantat | Beste Haltbarkeit, ästhetisch | Hohe Kosten, aufwändiger Eingriff |
Einige zusätzliche Anmerkungen:
Es ist ratsam, alle Möglichkeiten mit dem Zahnarzt zu besprechen, um die am besten geeignete Lösung zu finden. Auch das Einholen einer zweiten Meinung kann sinnvoll sein. Die Krankenkassen bieten unterschiedliche Zuschüsse an, wobei manche auch Boni für regelmäßige Zahnarztbesuche vergeben. So lässt sich die finanzielle Belastung etwas verringern.
Letzte Aktualisierung am 25.09.2023.