Die Digitalisierung in der Zahnarztpraxis ist auf dem Vormarsch und beschränkt sich nicht nur auf das Patientenmanagement im Vorzimmer. Im administrativen Bereich hat sich die digitale Praxissoftware besonders seit der Pandemie flächendeckend durchgesetzt. Diese dient nicht nur der Terminplanung und -erinnerung, sondern auch dem Hygiene-Management. Eine Online-Terminvergabe ist mittlerweile schon flächendeckend verfügbar.
Die Praxissoftware eignet sich auch zu Archivierungs- und Dokumentationszwecken. Angegliedert ist ein „Warenwirtschaftssystem“ für Bedarfsmaterialien in der Praxis. Weitere Aspekte von Finanzen und Controlling werden ebenfalls auf diesem Weg abgedeckt.
Solche innovativen Verfahren einer Praxis stellen für die Patienten einen deutlichen Fortschritt dar. Künstliche Intelligenz liefert beispielsweise optimierte Röntgenanalysen. So ergab eine Studie von 2020, dass auf diesem Weg bis zu dreimal mehr Kariesschäden als bisher bereits im Anfangsstadium entdeckt wurden.
Zahnärzte können mit den neuen Technologien präziser und effektiver behandeln. Unterschiedliche digitale Verfahren lassen sich für eine umfassende und schnelle Diagnostik, die Behandlungsplanung und die Dokumentation nutzen. Dabei können die Patienten selbst die Behandlungsschritte mitverfolgen, da auch die Kommunikation wesentlich erleichtert und für den Patienten nachvollziehbarer wird. Einige Zahnarztpraxen, so auch Zahnarzt110 in Schleswig, nutzen bereits solch digitale moderne Anwendungen.
Besonders beim Thema Zahnersatz wird es komfortabler für die Patienten, aber auch für den Zahnarzt. Je besser die Planung, desto besser das Endergebnis, denn nicht jeder Zahnersatz eignet sich gleich gut für jeden Patienten. Digitale Methoden bieten hier zahlreiche Vorteile. Bereits beim Röntgen kommt immer mehr strahlungsarme digitale Volumentomographie (DVT) zum Einsatz. Eine 3D-Implantatdiagnostik mit spezieller Software hilft, alle wichtigen Details des Eingriffs exakt zu bestimmen.
Auch die Entscheidung, welcher Zahnersatz sich für welchen Patienten am besten eignet, lässt sich wesentlich erleichtern. Ein konkretes Beispiel für ein komfortableres Verfahren ist der Intraoralscanner: Die herkömmliche Methode, um Zahnersatz zu erstellen, erforderte ein Gipsmodell. Dafür musste der Bereich von Ober- und Unterkiefer genau abgeformt werden. Ein Abdrucklöffel und Silikonmasse kamen zum Einsatz. Die Masse musste mehrere Minuten im Mund aushärten und wurde anschließend samt dem Abdrucklöffel wieder entfernt. Für die meisten Patienten war dies höchst unangenehm: Würgereiz, Übelkeit, das Gefühl von Zug und Druck an den Zähnen mussten in Kauf genommen werden.
In der digitalen Zahnarztpraxis wurde die Silikonmasse von einem Intraoralscanner abgelöst. Dabei handelt es sich um ein digitales bildgebendes Verfahren. Zahnbestand, Kiefer und Mundraum werden mit einem kleinen Handstück fast berührungsfrei und ohne Würgereiz gescannt. Die so gewonnenen Daten lassen sich mühelos und zeitsparend gleich ans Dentallabor weiterleiten.
Die Einführung digitaler Systeme erfordert zunächst finanzielle Investitionen und ein hohes Arbeitsaufkommen, denn die Anwendung muss erlernt werden. Das gilt für den administrativen Bereich ebenso wie für die Nutzung neuer Technologien in Diagnose und Behandlung. Noch werden nicht alle digitalen Diagnosemethoden von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt. Auf die Dauer überwiegen jedoch die Vorteile. Moderne digitale Diagnoseverfahren eröffnen eine völlig neue Dimension der zahnmedizinischen Versorgung: Komfortabler, sicherer und schneller für Patienten sowie Behandler.
Letzte Aktualisierung am 29.05.2024.