Allerdings zeigten die Patienten mit Amalgam-Füllungen eine viermal höhere Quecksilberbelastung im Blut. Dennoch lagen die Werte weit unter den kritischen Dosen. Die erhöhte Konzentration bezog sich ferner ausschließlich auf das anorganische Quecksilber. Dieses, so die Forscher, sei weit weniger gefährlich als das organische, welches der Mensch beispielsweise durch den Fischverzehr aufnehme. Folglich veränderten sich nach Entfernung der Amalgam-Legierung aus dem Mund lediglich die anorganischen Quecksilberwerte. Die Studie fand weiterhin heraus, dass ein belastbares Verfahren, mit dem die Belastung mit und die Schädigung durch Amalgam in Zahnfüllungen eindeutig nachgewiesen werden kann, derzeit nicht existiert. Bei verschiedenen medizinischen Untersuchungen einer Kontrollgruppe und dem anschließenden Vergleich der Werte zeigte sich, dass eine Unterscheidung zwischen gesunden und amalgamgeschädigten Patienten nicht möglich sei.
Auch die weit über 4500 Fragebögen, bei denen Patienten in deutschen Zahnarztpraxen Angaben zu Beschwerden und dem Zustand ihrer Zähne gemacht hatten, ergab in der Untersuchung kein Ergebnis, das auf einen Zusammenhang zwischen Amalgam und den aufgetretenen Symptomen schließen ließ. Keinesfalls, so die Wissenschaftler, habe man einen Einfluss der Anzahl der Füllungen auf die Intensität der Beschwerden nachweisen können.
Dennoch raten Experten, sich im Vorfeld einer Behandlung vom Zahnarzt ausführlich über verschiedene Füllungsmaterialien und Behandlungsmethoden informieren zu lassen. Auf Basis dieser Beratung kann der Patient dann eine fundierte Entscheidung über das gewünschte Vorgehen treffen. Zur Auswahl stehen neben Amalgam in der Regel Gold- oder Kunststofffüllungen. Der Zahnarzt kann auch darüber Auskunft erteilen, bei welchen Materialien der Patient eine Zuzahlung leisten muss.
aktualisiert am 10.09.2010