Unsichtbare Zahnspangen, wie z.B. Invisalign® oder Alphalign®, werden zur Behandlung von Zahnfehlstellungen. Mit diesem System ist eine nahezu unsichtbare Zahnkorrektur möglich. Die unsichtbaren Spangen bestehen aus transparenten Kunststoffkappen, die individuell für den Patienten angefertigt werden und über den Zähnen getragen werden.
Zahnfehlstellungen können angeboren sein, durch falsche Belastung oder durch Krankheiten wie Parodontitis verursacht werden. Es gibt eine Reihe von Zahnfehlstellungen, die zum Teil – je nach Ausprägungsgrad - mit unsichtbaren Zahnspangen behandelt werden können.
Typische Zahnfehlstellungen, die mit einer unsichtbaren Zahnspange behandelt werden können, sind:
• Engstand
• Kreuzbiss
• Rückbiss
• Vorbiss
• Zahnlücken
• Diastema
• Deckbiss
• Extraktion
Starke Zahnfehlstellungen müssen häufig mit herkömmlichen Methoden (Mulibandtechnik – Brackets, Lingualtechnik) korrigiert werden.
Speziell dafür ausgebildete Zahnärzte und Kieferorthopäden führen die Behandlung mit unsichtbaren Zahnspangen durch. Bevor die Korrektur beginnt, müssen die Zähne gründlich untersucht werden, da Zahnerkrankungen wie Parodontitis oder Karies nicht vorliegen dürfen.
Gegebenenfalls werden im Vorfeld vorliegende Erkrankungen an den Zähnen saniert und eine Professionelle Zahnreinigung durchgeführt.
Bei der Anpassung der unsichtbaren Zahnspangen wird ein Abdruck der Zahnreihe genommen, Fotos angefertigt und der Kiefer geröntgt. Aus diesen Informationen erstellt der Zahnarzt ein räumliches virtuelles Bild des Gebisses am Computer.
Beim erstmaligen Tragen einer neuen Kunststoffschiene kann es in den ersten Stunden etwas drücken und wehtun. Bei geringen Verschiebungen können 12 Kunststoffkappen ausreichen, bei schwereren Befunden werden bis zu 48 Aligner benötigt.
Durch die Form üben die Schienen auf die Zähne einen definierten Druck aus, der sie nach und nach in die richtige Position bringt. Nach dem zeitgerechten Tragen der letzten Invisalign-Kappe ist bei regulärem Verlauf die Zahnfehlstellung behoben. Für die Korrektur werden ca. neun bis fünfzehn Monate benötigt. In dieser Zeit muss der Patient regelmäßig zum Zahnarzt gehen, damit der korrekte Ablauf der Therapie gewährleistet wird.
Diese Methode ist besonders bei Erwachsenen mit Zahnfehlstellungen beliebt. Erwachsene Menschen legen aufgrund ihrer beruflichen und sozialen Stellung mehr wert auf eine ästhetische und unauffällige Behandlung.
Der große Vorteil ist also ästhetischer Natur: es müssen keine festen Zahnspangen wie z.B. bei der Multibandtechnik getragen werden und die durchsichtigen Korrekturschienen fallen kaum auf. Auch fällt das störende Gefühl einer festen Zahnspange weg. Einstellung der Drähte durch den Zahnarzt entfallen bei der Behandlung mit unsichtbaren Zahnspangen. Zudem beeinträchtigen die unsichtbaren Zahnspangen nicht die Aussprache.
Unsichtbare Spangen bietet zudem einen hygienischen Vorteil gegenüber festen Zahnspangen, da die Plastikkappen herausgenommen werden können und die übliche Zahnpflege weiterhin möglich ist. Speisereste können nicht an Halterungen verbleiben, was die Gefahr von Karies erhöhen würde. Bei den Mahlzeiten werden die Kunststoffschienen herausgenommen. Die Aligner müssen auch gereinigt werden, hierzu kann beispielsweise eine herkömmliche Zahnbürste genutzt werden.
Auch unsichtbare Zahnspangen können Probleme verursachen. Dadurch, dass die Schienen schon vor der Zahnbehandlung komplett hergestellt werden, ist bei unerwarteten Zwischenergebnissen die Möglichkeit der Einflussnahme eher schwierig. Nach abgeschlossener Behandlung mit unsichtbaren Zahnspangen ist es möglich, dass sich die Zähne wieder ungünstig verschieben. Da die Behandlung mit unsichtbaren Spangen erst seit 1997 durchgeführt wird, gibt es noch keine Untersuchungen über langfristige Probleme.
Letzte Aktualisierung am 06.04.2020.