Was ist die Plastische Chirurgie / ästhetische Chirurgie?
Plastische und ästhetische Chirurgie werden als Begriffe von Laien oftmals verwechselt oder fälschlicherweise als gleichbedeutend aufgefasst. Dabei ist die ästhetische Chirurgie genau genommen ein Teilgebiet der plastischen Chirurgie.
Die Plastische Chirurgie befasst sich unter anderem mit der Rekonstruktion (Wiederherstellung) von Gewebedefekten, z.B. nach Verbrennungen, Verletzungen, Missbildungen oder Tumoroperationen. Als ästhetische Chirurgie werden diejenigen Operationen bezeichnet, die nicht unbedingt einen funktionellen Gewinn bringen, sondern vor allem der Schönheit dienen.
Plastische und Ästhetische Gesichtschirurgie
Der Gesichtsbereich ist aufgrund der immensen Bedeutung für Funktion und Schönheit einer der Haupteinsatzorte für plastische und ästhetische Chirurgie. Viele Eingriffe werden dabei vom dafür ausgebildeten Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgen, Hals-Nasen-Ohren Ärzten und Plastischen Chirurgen vorgenommen, da diese mit den Strukturen im Bereich des unteren Gesichts auskennt. Das Wissen über die anatomischen und funktionellen Gegebenheiten ist unabdingbar für eine exakte und reibungslose ästhetische Chirurgie.
Mund-Kiefer-Gesichtschirurgen, die sich ästhetisch betätigen, führen meist die Zusatzbezeichnung Plastische Operationen.
Von ästhetisch tätigen Mund-Kiefer-Gesichtschirurgen werden unter anderem diese Schönheitsoperationen durchgeführt:
- Nasenkorrektur: Meist wird durch Umformung und/oder Wegnahme von Knorpelgewebe eine optisch besser in das Gesicht passende Nase konstruiert.
- Veränderungen der Kinn- beziehungsweise Gesichtskontur (Profilplastik): Entweder wird vorstehender Unterkieferknochen abgetragen oder ein zu kurzer Unterkieferknochen durch Transplantation von Eigenknochen oder Silikon aufgebaut.
- Facelift (Gesichtsstraffung): Hierbei wird überschüssiges Haut- und Unterhautgewebe entfernt, um erschlaffte Gesichtsstrukturen zu glätten.
- Lippenvergrößerung: Aufpolsterung dünner Lippen meist durch Aufspritzung, aber auch durch Implantate.
Die "Schönheitsoperation" am Gesicht
Im Regelfall ist eine Kombination ästhetischer Verfahren möglich. Bevor ästhetische Chirurgie vorgenommen wird, muss der Patient umfassend über mögliche Ergebnisse, Risiken und Komplikationen informiert werden. Ästhetische Chirurgie ist aus medizinischer Sicht nicht notwendig. Dennoch bestehen bei Schönheitsoperationen Risiken wie bei jeder anderen Operation auch, die sorgfältig gegen einen Nutzen abgewägt werden müssen.
Mit dem behandelnden Chirurg muss ausführlich über die Wünsche für das spätere Aussehen gesprochen werden, damit der Eingriff akkurat geplant werden kann und das Risiko für ein weniger ansehnliches Ergebnis minimiert wird.
Dem Patienten muss Zeit gegeben werden, alles noch einmal genau zu überdenken. Daraufhin müssen Untersuchungen durchgeführt werden, anhand derer man feststellen muss, ob die gewünschte ästhetische Operation bei den gegebenen Verhältnissen wirklich in Betracht kommt. Die Untersuchungen erleichtern auch die Planung für den Eingriff.
Ist "grünes Licht" für die jeweilige Schönheitsoperation gegeben, erfordert es noch die Unterzeichnung der Einverständniserklärung durch den Patienten, bevor Hand angelegt werden darf.
Die Operation kann in örtlicher Betäubung oder in Vollnarkose durchgeführt werden, der Patient kann entweder ambulant oder stationär behandelt werden. Dies richtet sich nach der Schwere des Eingriffs. Meist sind Nachbehandlungen wie z.B. das Entfernen der Fäden sowie Nachuntersuchungen erforderlich.
Bei ästhetischer Chirurgie besteht immer die Möglichkeit von unerwünschten Ergebnissen. Dies betrifft sowohl kosmetische (Über-/ Unterkorrektur, Verletzung nahe liegender Strukturen) als auch funktionelle Aspekte (z.B. Nervenverletzungen). Es kann zudem zu Blutungen, Nachblutungen und Entzündungen kommen.
Andererseits kann richtig durchgeführte ästhetische Chirurgie aber auch mehr Lebensqualität und Selbstbewusstsein mit sich bringen.
Rekonstruktive Eingriffe im Gesicht
Rekonstruktive Eingriffe des Mundbereiches umfassen vor allem folgende Bereiche:
- Operation von Spaltbildungen im Gesicht (Lippen-, Kiefer-, Gaumenspalten, im Volksmund abwertend "Hasenscharte" genannt), meist noch im Säuglings- oder jungen Kindesalter.
- Rekonstruktion von Gesichtsstrukturen nach Tumorentfernungen.
- Wiederherstellung der Strukturen nach Verletzungen (Unfälle, Hundebisse und ähnliches).
Fazit
Die ästhetische und plastisch-rekonstruktive Chirurgie wird von mehreren Fachärzten angeboten. Achten Sie bei der Wahl des Arztes, dass es sich um einen erfahrenen Facharzt handelt.