Bei der Behandlung der
Parodontitis hat sich in den letzen Jahren einiges getan. War es früher üblich, chirurgische Maßnahmen zu ergreifen, setzen sich zunehmend schonendere Verfahren durch, die für den Patienten angenehmer sind. Aber nicht immer lässt sich der Einsatz chirurgischer Maßnahmen vermeiden. Die Behandlung der Parodontitis stellt immer noch eine Herausforderung für Patienten und Zahnarzt dar.
Zu den schonenderen Verfahren gehören Ultraschall und Laser, die von speziell ausgebildeten Zahnärzten (dreijährige Weiterbildung), sog. Parodontologen angewendet werden.
Früher fand eine Parodontitis-Behandlung durch eine Lappen-Operationen statt. Bei diesem operativen Eingriff wurden die Zahnfleischtaschen chirurgisch aufgeklappt, um die darunter liegende Bereiche unter Sicht behandeln zu können. Konkremente und Ablagerungen konnten anschließend mit speziellen Werkzeugen manuell abgekratzt werden. Eine kraft- und zeitaufwendige Methode. Dieser Eingriff schädigt auch gesunde Teile der Wurzeloberfläche. Auch heutzutage ist es manchmal notwenig, z.B. bei sehr tiefen Zahnfleischtaschen, chirurgische Maßnahmen zu ergreifen.
Inzwischen haben sich Methoden etabliert, die schonender für die Wurzeloberfläche sind, dennoch feste Konkremente und flüssige Ablagerungen aus den Zahnfleischtaschen entfernen können. Zu den etablierten Methoden gehören derzeit: die Laserbehandlung und die Vector-Behandlung (Behandlung mit Ultraschall).
Das Vector-System ist so geformt wie die Diagnostik-Instrumente. Das hat den Vorteil, dass Bereiche, die mit den Instrumenten diagnostiziert werden, auch mit den Behandlungsinstrumenten erreicht werden. Die Abtragung der Konkremente erfolgt nicht auf herkömmliche, manuelle Weise, sondern mit Ultraschallschwingungen. Durch diese Schwingungen werden die Ablagerungen zerbröselt.
Das eingesetzte Instrument schwingt parallel zur Zahnoberfläche. Währenddessen wird es dauernd von einer zugeleiteten Flüssigkeit umspült. Die Flüssigkeit gelangt auf diese Weise in die Zahnfleischtaschen, die dadurch mit der Flüssigkeit gespült werden. Gleichzeitig sorgen Verwirbelungen, Beschleunigungen und Kavitationen für das Abtragen der Beläge und die Zerstörung von Bakterien, die anschließend aus den Zahnfleischtaschen ausgespült werden.
Neben der Flüssigkeit können auch kleine, feste Partikel zugesetzt werden. Durch diese Partikel können die Wurzeloberflächen besser von den harten Belägen befreit werden. Durch die Beimengung von Hydroxylapatit erreicht man, dass die Wurzeloberflächen poliert werden. Die Politur macht die Wurzeloberflächen glatt. Bakterien können sich an den Wurzeloberflächen schwerer ablagern.
Die wichtigsten Vorteile des Vector-Systems sind:
- antibakterielle Wirkungen auch in den Zahnfleischtaschen
- bei der Behandlung entsteht keine Wärme, dadurch wird die Pulpa (Mark des Zahnes) nicht verletzt
- die Zellwände der Bakterien zerplatzen, dadurch werden Bakterien abgetötet
- Instrumente, mit denen auch ungünstige Stellen erreicht werden
- gegenüber chirurgischen Maßnahmen sehr schonende Methode
- die Wurzeloberfläche wir durch diese Methode nicht angegriffen