Da Aphthen schmerzen und spätestes beim Kauen und Trinken zur Qual werden können, wollen viele Betroffenen nicht abwarten, ob und wann die lästigen Bläschen von selbst wieder abklingen. Oftmals geht es auch darum, die Maßnahmen des Haus- oder Zahnarztes durch sanfte Naturheilverfahren zu unterstützen.
Tatsächlich lassen sich die entzündlichen Wucherungen an Zahnfleisch und Mundschleimhaut auch mit Hausmitteln erfolgreich bekämpfen.
Wichtig ist dabei eine gesicherte Diagnose. Aphthen können aufgrund ihres charakteristischen Aussehens und der Beschwerden auch von Laien relativ leicht und sicher erkannt werden. Allerdings sollte, zumindest beim erstmaligen Auftreten des Problems, ein Fachmann konsultiert werden. Denn nur so lässt sich zweifelsfrei ausschließen, dass ernstere Probleme im Spiel sind. Bei chronisch wiederkehrenden Aphthen scheint dagegen eine Eigeninitiative vertretbar. Bleibt eine veränderte Stelle im Mund aber lange bestehen, sollte ebenfalls ein Arzt kontaktiert werden.
Denkbar ist eine Verwechselung mit Herpes, zumal dann, wenn eine Aphthe vom so genannten herpetiformen Typ vorliegt. Hier wird meistens ein multipler Befall der gesamten Mundhöhle beobachtet. Aphthen der so genannten Majorvarianten können dann zwei bis drei Zentimeter groß werden. Allerdings liegt nach Auskunft der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde in bis zu 80 Prozent aller Fälle eine Minor-Aphthe vor, die in zwei oder allenfalls drei Wochen wieder abheilt.
Wörtlich aus dem Griechischen übersetzt, bedeutet Aphthe übrigens „Schwämmchen“. Der Begriff ist treffend, da wir es hier mit einer gelblich-weißen Zubildung, die auf einem entzündeten und entsprechend geröteten Untergrund sitzt, zu tun haben.
Als Hausmittel gegen Aphthen empfehlen sich vor allem Maßnahmen, die die Entzündung bekämpfen. Damit kommen Heilpflanzen und Spülungen ins Spiel, die auch bei Halsschmerzen und anderen Zahnfleischproblemen genutzt werden. Allen voran eignet die Kamille, die als Tinktur in Reformhäusern oder Apotheken erhältlich ist.
Kamillen wirken entzündungswidrig und hemmen die Vermehrung von Bakterien und können daher hervorragend zum Ausspülen der Mundhöhle (am besten mehrmals täglich) genutzt werden. Auch Salbeitee kann als Kur und zur Eigenbehandlung eingesetzt werden.
Gleichzeitig gilt es, Speisen und Getränke (etwa Fruchtsäfte) zu meiden, durch die die Aphthe noch weiter „gereizt“ wird. Unter Umständen sollte daher die Flüssigkeitsaufnahme generell auf Tees (auch grüner Tee gilt als hilfreich gegen Aphthen) beschränkt werden.
Rettich-Saft und Aloe-Vera-Extrakte können ebenfalls helfen, da ein Vitamin-Mangel die Bildung von Aphthen begünstigen kann. Als Gegenmaßnahme sollte zudem über eine vermehrte Vitamin C-Zufuhr nachgedacht werden.
Aphthen lassen sich auch mit Hausmitteln erfolgreich therapieren. Ebenso kann die Therapie des Haus- oder Zahnarztes durch Spülungen und Heilpflanzen unterstützt werden.
Bedenken sollten Betroffene bzw. Eltern jedoch, dass zum Beispiel Windpocken ein ähnliches Bild im Mund und Rachen hervorrufen. Zudem muss bei ständig wiederkehrenden Aphthen an internistische Probleme wie eine allgemeine Immunschwäche oder Morbus Crohn gedacht werden.
aktualisiert am 28.10.2016