Die Karieserkrankung tritt in verschiedenen Krankheitsstadien auf. Je nachdem, welche Zahnschicht die Erkrankung erreicht hat, wird zunächst entweder von einer Initialkaries oder einer Dentinkaries gesprochen.
Die Initialkaries, die die Karies im Anfangsstadium beschreibt, betrifft nur den äußeren Zahnschmelz und wird auch als Caries superficialis bezeichnet.
Die Dentinkaries betrifft die tieferen Schichten des Zahns und wird in die Caries media, die Caries profunda und die Caries penetrans unterteilt.
Die Caries profunda ist eine Form der Dentinkaries. Von einer Caries profunda wird gesprochen, wenn die Karies bereits zwei Drittel des Dentins (Zahnbeins) zwischen Zahnschmelz und Zahnmark angegriffen hat und damit langsam in die Nähe des Zahnmarks kommt.
Die Karieserkrankung beginnt immer außen am Zahn und arbeitet sich unbehandelt weiter vor. Ohne Behandlung zerstört sie schließlich den gesamten Zahn.
Die äußere Schicht des Zahns ist der Zahnschmelz. Er liegt wie eine Art Haube auf dem Zahn. Hier beginnt die Karieserkrankung mit der Caries superficialis. Wird die Erkrankung in diesem Stadium nicht behandelt und gestoppt, durchdringt die Karies den Zahnschmelz und dringt in das darunterliegende Dentin vor. Hat die Karieserkrankung das Dentin erreicht, ist von der Caries media die Rede. Während die Caries superficialis keine Schmerzen verursacht, kann es bei der Caries media bereits zu Zahnschmerzen kommen.
Das knochenähnliche Dentin, das auch als Zahnbein bezeichnet wird, bildet den harten Teil des Zahns bis hinunter in die Wurzeln. Das Dentin ist dennoch weicher als der Zahnschmelz, so dass sich die Karieserkrankung im Dentin schneller ausbreiten kann als im Zahnschmelz. Oft breitet sich die Karieserkrankung in der vollen Breite des Zahns aus und der Zahnschmelz bricht schließlich über dem Loch im Dentin beim Kauen ein.
Das nächste Stadium der Karies ist die Caries profunda (auch: profunde Karies). Caries profunda ist der lateinische Ausdruck für „tiefe Karies“ und bezeichnet eine Karies, die bereits tief in den Zahn eingedrungen ist. Es ist ein Loch im Zahn entstanden, das sich unbehandelt immer weiter ausbreiten wird und schließlich in der Tiefe die Pulpa (das Zahnmark) erreichen wird. Hier spricht der Zahnmediziner nun von einer Caries penetrans, also die durchdringende Karies bis zum Zahnmark.
Kann die Karies in ihrem Anfangsstadium, der Caries superficialis, noch ohne invasiven Eingriff vom Zahnarzt gestoppt werden, ist das bei der Caries profunda nicht mehr möglich. Die Karies muss vom Zahnarzt entfernt werden und der Patient kommt um den Einsatz des Bohrers nicht herum.
Bleibt die Caries profunda unbehandelt, dringt sie schließlich bis in das Zahnmark vor. Dadurch kommt es zu schmerzhaften Nerv- und Wurzelentzündungen des Zahns, die sogar den Verlust des Zahns zur Folge haben können. Eine Behandlung beim Zahnarzt sollte spätestens bei einer Caries media, der Vorstufe der Caries profunda, erfolgen.
Hat sich die Karies bereits zu einer Caries profunda ausgeweitet, hat sie das zahnmarknahe Drittel des Zahns erreicht und schon einen großen Teil des Zahns zerstört. Damit der Zahn der Karies nicht vollständig zum Opfer fällt, muss der Zahnarzt die Karies stoppen und den Zahn sanieren. Durch das ungeliebte Bohren wird das Loch im Zahn gereinigt und die Bakterien entfernt.
Anschließend deckt der Zahnarzt das Dentin in der Nähe des Zahnmarks mit einem Medikament ab, dazu wird beispielsweise Kalziumhydroxid verwendet. Anschließend wird der Zahn mit einer Füllung restauriert. Dazu stehen dem Zahnarzt verschiedene Materialien zur Verfügung. So kommen beispielsweise Amalgam, Komposit, Gold oder Keramik als Zahnfüllungen in Frage. Alle Materialien haben ihre Vor- und Nachteile und unterscheiden sich auch im Hinblick auf Kosten und Haltbarkeit voneinander. Am unbeliebtesten sind vermutlich die Amalgamfüllungen, da sie Quecksilber enthalten. Quecksilber aus Amalgam steht immer wieder im Verdacht, dem Körper schaden zu können. Oft wurde daher versucht, diese Form der Zahnfüllungen zu verbieten, doch ein Gutachten aus dem Jahr 2014 hat dieses Verbot vorerst auf Eis gelegt. Dort wird Amalgam von dem wissenschaftlichen Beratungsausschuss für Gesundheits- und Umweltrisiken der Europäischen Kommission als unbedenklich eingestuft. Da Amalgamfüllungen die preiswertesten Füllungen sind, werden sie noch immer häufig verwendet.
aktualisiert am 18.11.2016