Karies kann als primäre und als sekundäre Karies auftreten. Von primärer Karies spricht man, wenn ein Zahn erstmals von Karies betroffen ist. In einigen Fällen bildet sich aber auch eine erneute Karies an einem Zahn, der bereits vorher einmal kariös war und behandelt wurde. In diesem Fall spricht man von einer sekundären Karies.
In diesen Fällen sitzt die Karies oft unter der Füllung und ist so von außen nicht direkt sichtbar. Wie aber erkennt der Zahnarzt diese sekundäre Karies unter der Füllung?
Vor allem an den Rändern von Kronen, Füllungen oder Inlays kann eine Sekundärkaries entstehen. Bakterien können durch winzig kleine Fugen und Spalten in der Versorgung des Zahns in das Zahninnere gelangen und dort erneut eine Karies auslösen. In vielen Fällen ist diese Sekundärkaries eine Folge mangelnder Mundhygiene. Sehr wichtig ist, dass der Zahnarzt alle Füllungsränder gut poliert, damit dem Patienten die Zahnpflege erleichtert wird und die Bakterien weniger Angriffsfläche finden.
Zunächst wird der Zahnarzt bei Verdacht auf eine Karieserkrankung unter einer Füllung eine Untersuchung mit einem Spiegel vornehmen. Mit dem Spiegel kann er den Zahn von von oben und von hinten betrachten. Liegt die Karies jedoch so, dass sie entweder komplett unter der Füllung liegt oder an den Zahnzwischenräumen, kann der Zahnarzt sie auch mit dem Spiegel nicht erkennen. Ist die Karieserkrankung von außen nicht sichtbar, hat der Zahnarzt verschiedene weitere Möglichkeiten, die Krankheit zu diagnostizieren.
Zunächst kann er mit einer Sonde die Zahnsubstanz abtasten. Trifft er dabei auf eine weiche Stelle, befindet sich dort eine Karieserkrankung.
Ist diese Art der Untersuchung nicht möglich oder bringt sie keine befriedigenden Ergebnisse, muss der Zahn geröntgt werden. Auf dem Röntgenbild lässt sich die Karies unter der Füllung dann ganz deutlich als dunkle Stelle erkennen. Zwar bringt ein Röntgenbild immer eine gewisse Strahlenbelastung für den Patienten mit sich, doch wird nach Meinung einiger Mediziner in der Zahnmedizin generell zu wenig geröntgt, um versteckte Kariesherde aufzuspüren. Das Röntgen stellt die beste Möglichkeit dar, versteckte Karies unter Füllungen oder zwischen den Zähnen zu erkennen. Durch die Untersuchung mit dem Spiegel sind viele innenliegende Kariesherde für den Zahnarzt nicht erkennbar und auch eine Sondierung bringt nicht immer den gewünschten Erfolg.
Ist die Karies unter der Füllung einmal erkannt, muss die Zahnerkrankung schnellstmöglich behandelt werden. Dazu muss zunächst die alte Füllung komplett entfernt werden. Wird die Füllung nicht entfernt, kann der Zahnarzt nicht sicher sein, dass er die gesamte Karies entfernt hat. Bleibt jedoch eine Restkaries im Zahn, kann die Erkrankung nach der neuen Füllung wieder ausbrechen.
In manchen Fällen ist der Schaden am Zahn durch ein Entfernen der alten Füllung und Entfernen der neuen Karies so groß, dass keine neue Füllung eingesetzt werden kann. In diesen Fällen muss mit einer Krone oder Teilkrone gearbeitet werden.
Sind von der Karies unter der Füllung bereits Nerven betroffenen, wird oft eine Wurzelbehandlung nötig. Bei einer solchen Wurzelbehandlung werden die Zahnnerven entfernt. Der Zahn ist praktisch tot, aber er kann erhalten bleiben. Der tote Zahn kann nicht mehr schmerzen, er kann aber dennoch wieder von Karies befallen werden. Ist auch eine Wurzelbehandlung nicht mehr möglich, muss der Zahn gezogen werden.
aktualisiert am 17.11.2016