Rauchen ist schlecht für die Gesundheit. Das trifft in sehr hohem Maße auch für die Zahngesundheit zu, denn Raucher haben ein weit höheres Risiko, ihre Zähne zu verlieren, als Nichtraucher. Das liegt unter anderem daran, dass Raucher oft unter Parodontose leiden.
Karies entsteht durch ein Zusammenspiel von vielen Faktoren. In der Mundhöhle leben neben nützlichen und wichtigen Bakterien auch andere Bakterien wie Streptococcus mutans, die Karies verursachen. Dadurch fällt Karies im Prinzip in die Kategorie der bakteriellen Infektionen.
Allein das Vorhandensein des Streptococcus mutans führt jedoch nicht zu einer Karieserkrankung, sondern es müssen weitere Faktoren hinzukommen, damit es zu einer Karies kommt. Die Faktoren, die den Ausbruch der Karieserkrankung am meisten begünstigen, sind eine schlechte Mundhygiene und eine falsche Ernährung. Aber auch ein schlechtes Immunsystem macht den Körper anfälliger für bakterielle Infektionen aller Art. Und spätestens hier kommt das Rauchen ins Spiel. Rauchen wirkt sich negativ auf das Immunsystem und die Abwehrkräfte aus, so dass das Rauchen allein dadurch eine Karieserkrankung begünstigen kann.
Des Weiteren ist davon auszugehen, dass die meisten gesundheitsbewussten Menschen wahrscheinlich eher nicht rauchen werden. Wer sich generell viele Gedanken um seine Gesundheit, um eine gesunde Lebensweise und um eine ausgewogene Ernährung macht, der wird auf das Rauchen verzichten. Der Umkehrschluss, dass Raucher weniger auf ihre Gesundheit, die richtige Lebensweise und eine gesunde Ernährung achten, wird sicher nicht für jeden Raucher gelten. Auf einige Raucher mag es dennoch zutreffen. Wer sich aber ungesund und mit viel Zucker ernährt, hat ein wesentlich größeres Risiko, an Karies zu erkranken, als jemand, der sich gesund und zuckerarm ernährt. In diesen Fällen ließe sich ein Zusammenhang zwischen dem Rauchen und Karies ziehen, wobei aber nicht das Rauchen an sich, sondern eher die Einstellung zur eigenen Gesundheit das Kariesrisiko erhöht.
Ein weiterer Faktor, der Karies begünstigt oder hemmt, ist der Speichelfluss. Ein hoher Speichelfluss hemmt Karies, ein geringer Speichelfluss fördert Karies. Aus diesem Grund können beispielsweise Kaugummis zur Kariesprophylaxe eingesetzt werden, denn Kaugummikauen erhöht den Speichelfluss. Rauchen hingegen vermindert den Speichelfluss und begünstigt dadurch Karies.
Rauchen ist erwiesenermaßen schlecht für die Zähne. Die Raucherkrankheit Nummer 1 für die Zähne ist jedoch nicht die Karies, sondern die Parodontose (in der Fachsprache Parodontitis genannt). Das Zahnfleisch von Rauchern ist schlechter durchblutet, da Nikotin die Blutgefäße verengt. So ist das Zahnfleisch anfälliger für bakterielle Entzündungen des Zahnfleischs (Parodontitis/Parodontose). Aufgrund der verengten Blutgefäße kommt es bei Rauchern nur selten zu Zahnfleischbluten, dem Hauptsymptom für Zahnfleischentzündungen. Die Krankheit bleibt so länger unentdeckt und hat mit der Zeit schwerwiegende Auswirkungen auf den Zahnhalteapparat. Dadurch können die Zähne im schlimmsten Fall sogar ausfallen.
Während der Zusammenhang zwischen Rauchen und Parodontose hinreichend wissenschaftlich und medizinisch bewiesen ist, fehlen diese konkreten Zusammenhänge für Karieserkrankungen. Sicher ist nur, dass Raucher auch ein erhöhtes Kariesrisiko mitbringen. Ob das an dem schlechteren Immunsystem von Rauchern liegt, an dem verminderten Speichelfluss oder einem generell weniger gesunden Lebenswandel von Rauchern, ist noch nicht hinreichend erforscht.
aktualisiert am 18.11.2016