Bei Karies gibt es zwei verschiedene Stadien, die Initialkaries und die Dentinkaries oder Zahnhalskaries. Die Dentinkaries oder Zahnhalskaries bezeichnet das spätere Stadium der Krankheit, während die Initialkaries das Anfangsstadium bezeichnet. Im Anfangsstadium der Karieserkrankung ist es oft noch möglich, die Entwicklung zur Dentinkaries zu verhindern.
Eine Möglichkeit, die einzelnen Stadien der Karieserkrankung zu unterscheiden, erfolgt über die Zahnschichten, die betroffen sind. Dabei wird unterschieden zwischen drei Stadien:
Die Karies im Anfangsstadium entspricht also der Caries superficialis. Caries media und Caries profunda sind der Dentinkaries zuzuordnen.
Die Initialkaries wird auch als Kariesvorstufe bezeichnet. In dieser Phase werden dem Zahn vor allem Kalk und andere Mineralien entzogen. Diese Demineralisierung äußert sich zunächst in kleinen, weißen Flecken, die sich auch mit dem bloßen Auge erkennen lassen. Häufig setzen sich Farbstoffe aus der Nahrung in diesen entkalkten Flecken ab und färben sie braun. Dadurch werden die Flecken noch besser sichtbar.
Schmerzen verspürt der Patient in diesem Stadium noch nicht. Die Initialkaries ist daher nur durch genaue Beobachtung festzustellen.
Jeder kennt es und fast jeder fürchtet es, den Zahnarztbesuch und das Bohren. Wird eine Karieserkrankung jedoch früh genug entdeckt, ist Bohren nicht unbedingt notwendig.
Im frühen Stadium der Initialkaries ist nur die äußerste Schicht des Zahns, der Zahnschmelz, von der Karies betroffen. In einem sehr frühen Stadium ist der Zahnschmelz noch intakt und nur oberflächlich angegriffen. In diesen Fällen kann die Initialkaries ohne Bohren behandelt werden und bildet sich häufig zurück.
Behandelt wird die Karieserkrankung im frühen Initialstadium durch eine Remineralisierung des Zahns. Dem Zahn werden über eine angepasste Ernährung und die Einnahme von Fluoridtabletten beziehungsweise die Anwendung von fluoridhaltigen Zahnpflegemitteln die Stoffe zurückgegeben, die ihm durch die Karieserkrankung entzogen wurden. Der Zahnschmelz wird wieder aufgebaut und die Karieserkrankung kann sich nicht zu einer Dentinkaries ausweiten. Die Ernährungsumstellung sollte dabei möglichst von einer Ernährungsberatung begleitet werden.
In erster Linie ist es wichtig, so weit wie möglich auf Zucker zu verzichten. Das gilt nicht nur für raffinierten Zucker, den die Patienten der Nahrung selbst zufügen, sondern in hohem Maße auch für stark zuckerhaltige Nahrungsmittel. Dazu gehören beispielsweise stark gezuckerte Getränke, aber auch Weißbrot und Toastbrot, Joghurtprodukte, viele Schoko- und Früchtemüslis, Ketchup und andere Fertigsoßen, Tiefkühlpizza und vieles mehr.
Neben Zucker können auch Fruchtsäuren den Zahnschmelz angreifen und schädigen. Sie befinden sich in Obst, aber auch in sehr großen Mengen als Säuerungsmittel in anderen Lebensmitteln. In Form von Citronensäure werden Fruchtsäuren auch als Konservierungsmittel eingesetzt.
Eine Ernährungsberatung ist aufgrund des komplexen Themas und des vielfältigen Vorkommens von Zucker und Fruchtsäuren in Nahrungsmitteln der beste Weg, eine Ernährungsweise zu finden, durch die die Initialkaries zurückgedrängt werden kann.
Der beste Weg, eine Karieserkrankung zu vermeiden, ist eine gute Mund- und Zahnhygiene. Dazu gehört natürlich in erster Linie regelmäßiges Zähneputzen. Mindestens zweimal täglich werden die Zähne mit Zahnbürste und Zahncreme geputzt. In den Zahnzwischenräumen ist es wichtig, mit Zahnseide zu arbeiten, um auch dort alle Zahnbeläge zu entfernen.
Je gründlicher die Zahnbeläge entfernt werden, desto geringer ist das Risiko, dass es zu einer Demineralisierung des Zahnschmelzes kommt.
Zwischen den Mahlzeiten ist es wichtig, ausreichend lange Pausen einzuhalten, damit die Zähne nicht durch andauernde Nahrungsaufnahme ständig mit Zucker und Fruchtsäuren konfrontiert werden. Manche Patienten jedoch nehmen im Rahmen einer Diät oder aus anderen Gründen viele kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt zu sich. Hier ist es ratsam, nach jeder Mahlzeit die Zähne zu putzen.
Vorbeugend gegen Karies wirken ebenfalls Mund- und Zahnpflegemittel, denen Fluorid zugesetzt ist. Es findet sich beispielsweise in Zahncremes, Mundwassern oder Mundspülungen.
Eine weitere sehr wichtige Vorbeugung gegen Karies sind die regelmäßigen Zahnarztbesuche. Zweimal jährlich sollten die Zähne optimalerweise vom Zahnarzt kontrolliert werden. Treten Zahnschmerzen auf, ist die Karieserkrankung schon über das Anfangsstadium hinaus und es handelt sich bereits um eine Dentinkaries, die in jedem Fall zahnärztlich behandelt werden muss.
Besser ist es daher, auch ohne Zahnschmerz regelmäßig zur Kontrolle zum Zahnarzt zu gehen. Im Bedarfsfall werden dort Beläge und Zahnstein entfernt oder es wird eine professionelle Zahnreinigung durchgeführt. Diese Maßnahme ist die beste Vorbeugung gegen Karies.
aktualisiert am 10.11.2016