Kieferzysten wachsen nur sehr langsam und rufen daher in der Regel lange Zeit keine Beschwerden hervor. Oftmals werden die krankhaften Hohlkammern im Kiefer nur zufällig bei Ultraschall- oder Röntgenuntersuchungen oder bei Zahnbehandlungen entdeckt. Wenn die Zysten größer werden, können sie zu Schmerzen und Druckgefühlen im Bereich des Kieferknochens führen. Der Grund hierfür ist die Verdrängung des umliegenden Gewebes im Kieferbereich aufgrund der wachsenden Zyste. Dadurch können Druckschmerzen entstehen.
Zwar sind Kieferzysten in den allermeisten Fällen gutartig und daher nicht unbedingt eine schwerwiegende Erkrankung. Zudem werden sie häufig erst dann bemerkt, wenn sich durch das Vergrößern der Zyste erste Beschwerden einstellen. Allzu locker sollte man es jedoch nicht nehmen, wenn man eine Kieferzyste bei sich vermutet. Da der Inhalt der Zyste - möglich sind Gewebewasser, Blut oder auch Eiter - nicht abfließen kann, wird die Zyste mit der Zeit immer größer und drückt auf das benachbarte Gewebe. Eine solche Zyste, die nicht behandelt wird, kann im schlimmsten Fall zu einer Aufweichung und Verformung des gesamten Kieferknochens führen. Wenn man mit dem Finger gegen einen Kieferknochen drückt, der durch eine Zyste aufgequollen ist, kann man ein knisterndes Geräusch wahrnehmen.
Eine unbehandelte Zyste im Kiefer kann den Knochen derart verformen, dass dieser mehr und mehr an Stabilität und Substanz verliert, was zu Entstellungen im Gesichtsbereich führen kann. Hier kann es auch zu Knochenbrüchen kommen. Darüber hinaus sind Lähmungserscheinungen, bedingt durch Schädigungen der Nerven, möglich.
Ebenfalls besteht das Risiko einer Infektion der Kieferzyste. Wenn Bakterien eindringen, kann sich eine Eiterhöhle (ein Abszess) bilden. Bei einer solchen Entzündung besteht die Gefahr, dass sich auch benachbarte Gewebe bis hin zur Hirnhaut entzünden. Ebenfalls kann eine Sepsis (eine allgemeine Infektion oder sogenannte Blutvergiftung) entstehen.
Eine Kieferzyste sollte bald behandelt werden, um Folgeschäden für den Betroffenen zu vermeiden. Sofern der Patient Symptome bemerkt, die auf eine Kieferzyste schließen lassen, sollte er daher den Weg zum Arzt antreten.
Letzte Aktualisierung am 22.12.2016.