Bei Kieferzysten handelt es sich um Hohlräume im Kieferknochen, die mit Gewebewasser, Blut oder Eiter gefüllt sein können. In der Regel verursachen sie keine Beschwerden, wachsen aber langsam und nehmen stetig an Größe zu. Hierdurch verdrängen sie benachbarte Zähne oder umliegendes Gewebe, was letztlich zu Schmerzen führen kann. Diese Symptomatik wird den Betroffenen früher oder später zu einem Zahnarzt führen, falls die Kieferzyste nicht bereits bei einer Untersuchung wegen anderen Anlässen festgestellt wurde. Sobald die Kieferzyste lokalisiert wurde, wird der Arzt dazu raten, eine Operation durchzuführen, um weitere Folgeschäden zu verhindern und dem Patienten gegebenenfalls Erleichterung zu verschaffen. Die oberflächliche Abheilung nach einer solchen OP geschieht zumeist schnell und ohne Komplikationen.
Kleinere Kieferzysten werden in der Regel vollständig entfernt. Der hierdurch entstandene Hohlraum wird nach der Entfernung mithilfe einer Naht wieder verschlossen. Größere Kieferzysten lassen sich nicht als Ganzes entfernen. Durch einen kleinen Einschnitt in die Zyste kann das enthaltene Gewebewasser, Blut oder Eiter abfließen. Der Hohlraum wird mittels Tamponaden so lange offen gehalten, bis er sich durch Knochenanbau nach und nach wieder auffüllt.
Wie lange es dauert, bis der Knochen die entstandene Höhle wieder überwuchert hat, hängt insbesondere von der Größe des Defekts ab. Die Verknöcherung kann Wochen oder Monate, in ausgedehnten Fällen auch Jahre in Anspruch nehmen.
Ist die Höhle im Knochen sehr groß, kann eine Auffüllung mit Knochenmaterial bei der Operation in Frage kommen, um die Verknöcherung zu beschleunigen. Dies kann durch eigenes Knochengewebe, beispielsweise aus dem Beckenknochen, oder durch künstliches Knochenmaterial erfolgen.
Nach dem operativen Eingriff kann es zu Wundheilungsstörungen oder Nachblutungen kommen - dies ist jedoch bei allen operativen Eingriffen möglich. In den ersten Tagen nach der Operation muss der Betroffene mit unterschiedlich starken Schwellungen im Bereich des Operationsgebietes rechnen. Dies ist normalerweise kein Grund zur Besorgnis. Grundsätzlich sollte es wenige Tage nach der Operation zu keinen Beschwerden mehr beim Patienten kommen. Sollte dies doch der Fall sein, ist es ratsam, den behandelnden Arzt erneut aufzusuchen und abklären zu lassen, inwiefern die Beschwerden nach der Operation im normalen Bereich liegen oder ob erneuter Handlungsbedarf besteht.
Die Operationsstelle kann natürlich beim Zähneputzen oder Essen noch eine gewisse Zeit kleinere Schmerzen verursachen. Dies ist aber nicht weiter besorgniserregend und sollte keine großen Auswirkungen auf das Wohlbefinden des Patienten haben. Die Regel ist es somit, dass der Patient bereits wenige Tage nach dem Eingriff wieder vollkommen beschwerdefrei ist.
Es ist außerdem möglich, dass auch nach kompletter Verheilung eine erneute Kieferzyste entsteht (Rezidiv).
Bei der operativen Behandlung einer Kieferzyste handelt es sich um einen vergleichsweise kleinen Routineeingriff für einen erfahrenen Zahnarzt. Entsprechend gering fallen in der Regel auch die Beschwerden nach der Operation für den Patienten aus. Innerhalb weniger Tage sollte dieser von dem erfolgten Eingriff nichts mehr spüren. Bis der Hohlraum im Kieferknochen wieder ganz verknöchert ist, kann es jedoch eine lange Zeit (manchmal Jahre) dauern.
Letzte Aktualisierung am 22.12.2016.