Kieferzysten haben unterschiedliche Ursachen. Hohlräume, die sich langsam mit Flüssigkeit füllen, schädigen bei zunehmendem Wachstum Kieferknochen und Zähne. Da sich Kieferzysten selten durch Symptome bemerkbar machen, werden sie oft zufällig anhand einer zahnärztlichen Röntgenaufnahme oder bei Zahnoperationen entdeckt.
Eine Kieferzyste wird meist erst aufgrund ihrer Größe durch den ausgeübten Druck auf benachbartes Gewebe spürbar. Es kann im betroffenen Bereich auch zu einem Taubheitsgefühl kommen. Die exakte Diagnose wird durch das zahnärztliche Röntgenbild gestellt.
Da unbehandelte Kieferzysten für Schäden wie Knochenbrüche, Verformung der Kieferknochen oder Infektionen ursächlich sind, sollten sie umgehend behandelt werden. Die Behandlung erfolgt in der Regel im Rahmen einer ambulanten Operation unter örtlicher Betäubung.
Die homöopathische Behandlung einer Kieferzyste ist nur dann möglich, wenn die Zyste noch sehr klein ist. Allerdings gibt es keine Garantie, dass damit eine Rückbildung der Kieferzyste erreicht wird. Sehr kleine Zysten sollten beobachtet werden. Eine homöopathische Behandlung kann jedoch unterstützend zur Operation durchgeführt werden und den Heilungsprozess beschleunigen. In manchen Fällen heilt eine Zyste auch durch die Wurzelbehandlung des betreffenden Zahnes aus.
In der integrativen Zahnheilkunde werden unterschiedliche homöopathische Mittel eingesetzt. Die homöopathischen Arzneien sollten schmerzlindernd und entzündungshemmend wirken. Das ideale Wundheilungsmittel nach einer Operation ist Arnika. Dieses Mittel kann nach der Operation eine Nachblutung verhindern, Infektionen vorbeugen und die Wundheilung beschleunigen.
Mit der Einnahme wird bereits vor der Operation begonnen. Am Abend vor dem Operationstermin werden zwei Globuli in der Potenz D12 eingenommen. Unmittelbar vor der Operation können weitere zwei Globuli eingenommen werden. Sollten anschließend Schmerzen auftreten, kann die Behandlung durch die stündliche Gabe von einem Globulus weitergeführt werden, bis eine Besserung erreicht wird.
Bei einem Abszess oder bei Mundgeschwüren findet Hepar sulfuris Anwendung. Die Globuli in der D12-Potenzierung können dreimal täglich eingenommen werden, bis eine Besserung eingetreten ist. Nach der operativen Entfernung einer Kieferzyste werden die Mittel Arnika und Hypericum eingesetzt, die bei einer Erstversorgung blutender Verletzungen, besonders mit Nervbeteiligung, angezeigt sind. Bei Nachblutungen nach chirurgischen Eingriffen oder Präparationsverletzungen der Gingiva und Sickerblutungen bei Zahnsteinentfernungen können Phosphorus oder Crotalus horridus angewendet werden. Auch die Mittel Carbo vegetabilis, Lachesis und Mercurius arsenicum kommen für eine Behandlung infrage. Die Arzneien werden in der Potenz D6 eingenommen.
aktualisiert am 28.10.2016