Die meisten Personen, die von einer Kieferzyste betroffen sind, spüren diese anfangs überhaupt nicht, da sie keine Beschwerden verursacht. Erst wenn sich die Kieferzyste immer mehr mit Flüssigkeit, also Gewebewasser, Blut oder Eiter füllt, macht sie sich durch einen Druckschmerz und ein dumpfes Gefühl im Kieferbereich bemerkbar. Wenn die Kieferzyste sich immer mehr füllt, kann sie auf andere Gewebeteile drücken, was mehr oder weniger stark ausgeprägte Schmerzen mit sich bringen kann.
In der Regel ist es so, dass kleine Kieferzysten eher zufällig bei einer Routinekontrolle beim Zahnarzt entdeckt werden. Sie können beispielsweise erkannt werden, wenn ein Röntgenbild des Gebisses angefertigt werden muss. Der Patient hat nun die Wahl, ob und wann er eine Behandlung der Kieferzyste anstrebt. Sollte er darauf verzichten oder diesen Eingriff über längere Zeit hinauszögern, kann es vorkommen, dass sich die Kieferzyste bereits mit Flüssigkeit gefüllt hat und entsprechende Schmerzen oder Beschwerden verursacht. Wenn die Kieferzyste langsam wächst, kann der Patient kleine Beulen an den äußeren Seiten der Zahnreihen entdecken. Die Haut an diesen Stellen sieht jedoch in der Regel unverändert aus. Drückt der Patient auf die kleinen Beulen, kann ein Geräusch die Folge sein, das sich ähnlich anhört wie das Knistern von Pergamentpapier.
Grundsätzlich wird der behandelnde Arzt dem Patienten dazu raten, die Kieferzyste entfernen zu lassen. Sie kann zu einer Schwächung des Gewebes führen und im schlimmsten Fall den Knochen zum Brechen bringen. In seltenen Fällen können Kieferzysten immer weiter anwachsen und am Ende sogar die Größe eines Hühnereis besitzen. Ebenso selten, aber möglich, ist es, dass sich die Kieferzysten entzünden oder in ein Geschwür verwandeln. Die Behandlung wird dann für den Patienten immer aufwendiger.
Daher ist es sinnvoll, eine Kieferzyste im Rahmen eines kleinen ambulanten Eingriffs entfernen zu lassen. Einzig eine akute Entzündung an dem Bereich oder eine schwere Allgemeinerkrankung kann zeitweise gegen die Operation sprechen, doch auch hier können Maßnahmen wie ein Einschneiden zur zwischenzeitlichen Behandlung erfolgen.
Während kleine Kieferzysten komplett entfernt werden können, ist es bei größeren Kieferzysten üblich, diese einzuschneiden. So kann die Flüssigkeit in der Zyste nach und nach entweichen. Sollte die Kieferzyste bereits Beschwerden verursachen, bringt dieser Einschnitt erste Erleichterung für den Patienten. Nachdem die Kieferzyste eingeschnitten wurde, wird der entstandene Hohlraum mit Tamponaden versehen, sodass sich die Wunde nicht sofort schließen kann - die in der Zyste enthaltene Flüssigkeit muss nach und nach entweichen. Erst nach einiger Zeit wird der behandelnde Arzt die entstandene Wunde vernähen.
Letzte Aktualisierung am 08.12.2016.