Wie kommt es zur Nuckelflaschenkaries?
Die Entstehung der Karies (Zahnfäule) läuft bei Milchzähnen und bleibenden Zähnen prinzipiell gleich ab. Infolge der anatomischen Zustände und Besonderheiten im Aufbau der Zahnhartsubstanz streitet die Karies bei Milchzähnen viel schneller voran als beim bleibenden Gebiss. Zu Beginn der 80er Jahre wurde eine Sonderform der Karies benannt: "die Zuckerteekaries" (oder besser die Nuckelflaschenkaries).
Die Nuckelflaschenkaries bezeichnet das Auftreten von Karies bis hin zu einer weitgehenden Zerstörung der Milchzähne bei Säuglingen und Kleinkindern, die durch mehrmalige Gabe von zucker- oder fruchtsäurehaltigen Getränken mit der Nuckelflasche entsteht. Ebenfalls führt auch die Benutzung von Schnabeltassen zur Entwicklung der Nuckelflaschenkaries.
Durch die fortwährende Umspülung mit süßen Getränken kommt es zu raschen kariösen Zerstörung vor allem der oberen Schneidezähnen. Verändert man nichts am Trinkverhalten, so breitet sich die schmerzhafte Zerstörung der Zähne auf das gesamte Gebiss aus. Es ist daher sehr sinnvoll die Milchzähne gut zu pflegen und zu erhalten, da sie wichtige Platzhalter für die bleibenden Zähne sind.
Um die Bildung der Nuckelflaschenkaries zu verhindern, sollten Eltern daher folgende Anhaltspunkte beachten:
- Geben Sie Ihrem Kind die Nuckelflasche oder Schnabeltasse nicht zum Dauernuckeln.
- Reichen Sie Ihrem Kind von Anfang an nur ungesüßten Tee oder Wasser an.
- Um ein Gewöhnungseffekt zu verhindern sollten Saugerflaschen oder Schnabeltassen nicht zum Einschlafen oder zur Beruhigung gegeben werden.
- Trinklernflaschen und Schnabeltassen sollten nur kurzfristig als Übergang zu Tasse angewendet werden. Ebenso sollte das Kleinkind zwischen dem 10. und 12. Lebensmonat das Trinken aus einer Tasse erlernen.
- Ab dem Durchbruch des ersten Zahnes ist es sinnvoll, die Milchzähne morgens und abends gründlich zu putzen.
- Nach dem Zähneputzen und vor dem Zubettgehen ist die Gabe von Milch, Tee oder Fruchtsaft zu vermeiden. Als Durstlöscher ist etwas Wasser am besten geeignet.
Wenn man sich an diese Grundsätze hält, kann das Auftreten schmerzlicher Zahnzerstörungen beim Kind erfolgreich vermieden werden.