Zahnschmerzen sind von einem Großteil der Menschen gefürchtet. Besonders wenn der Zahnnerv entzündet ist, können die Schmerzen intensiv sein. Die Entzündung am Zahnnerv sollte durch einen Zahnarzt behandelt werden. Es ist wichtig, die Ursache für die Entzündung zu beseitigen, damit keine weiteren Infektionen entstehen. Begleitend zur Zahnbehandlung beim Zahnarzt werden nicht selten schmerz-und entzündungshemmende Medikamente eingesetzt. In einigen Fällen, wenn eine bakterielle Infektion sehr schwer ist und sich weiter ausbreitet, kommt auch ein Antibiotikum ins Spiel.
Fast jeder hat im Laufe des Lebens bereits ein Antibiotikum nehmen müssen. Besonders, wenn eitrige Entzündungen entstehen, besteht das Risiko, dass Bakterien in die Blutbahn gelangen und zu einer Blutvergiftung (Sepsis) führen. Infektionen, die derartige Komplikationen verursachen können, können im Mundraum vorkommen. Deshalb ist es auch Zahnärzten möglich, den Patienten ein Antibiotikum zu verschreiben. Hier sind allerdings strikte Regeln vorgegeben und es wird selten auf Vermutung einer Entzündung hin das Medikament verordnet. Es muss auf jeden Fall ersichtlich sein, wo sich der Entzündungsherd befindet und was die Ursache für Symptome wie beispielsweise Schmerzen, Schwellungen und Fieber ist. Dabei wirken Antibiotika jeweils gegen bestimmte Bakterien.
Bei kieferchirurgischen Eingriffen wird ein Antibiotikum gerne auch zur Vorbeugung gegeben. Ein Kieferchirurg nimmt bedeutend größere Eingriffe im Mund vor, die nicht selten größere Wunden mit sich ziehen. Auch an der Zahnwurzel können solche Eingriffe erfolgen. Hierzu zählt zum Beispiel die Wurzelspitzenresektion, bei der der Kieferknochen aufgebohrt wird, um an die Wurzelspitze zu gelangen und diese zu kürzen. Durch die größeren Wunden besteht ein erhöhtes Infektionsrisiko, was nicht zuletzt durch die hohe Anzahl an Bakterien im Mund entsteht. Der Kieferchirurg weiß, welche Bakterien am häufigsten für Komplikationen nach einem kieferchirurgischen Eingriff sorgen und kann ein Antibiotikum zur Vorsorge und Nachsorge verschreiben. Das am häufigsten verschriebene Antibiotikum bei Entzündungen am Zahn ist Amoxicillin, was zur Gruppe der Aminopenicilline gehört.
Die Behandlung ist abhängig davon, ob es sich um eine reversible oder irreversible (heilbare oder nicht ausheilende) Pulpitis, also eine Entzündung am Zahnnerv und umliegenden Gewebe, handelt. Bei der Zahnnerventzündung wird der Zahnarzt eine Wurzelbehandlung vornehmen und versuchen, der Infektion entgegenzuwirken. Für die Infektion verantwortlich sind in den meisten Fällen Bakterien, die der Körper zu bekämpfen hat. Der Zahnarzt versucht, die Ursache für die Entstehung der Entzündung zu beheben. Besonders im Kampf gegen die Bakterien kann ein Antibiotikum unterstützend eingesetzt werden. Hier wird oftmals auf das Medikament Amoxicillin zurückgegriffen. Amoxicillin ist verschreibungspflichtig und enthält einen Wirkstoff, der dem Penicillin ähnlich ist. Das Medikament kommt nicht nur bei Zahninfektionen zum Einsatz, sondern hilft auch bei Infektionen in anderen Körpergegenden wie den Atemwegen, den Harnwegen oder den Nasennebenhöhlen. Amoxicillin kann in Verbindung mit anderen mit Medikamenten eingenommen werden, wobei hierzu der Arzt befragt werden sollte.
Penicilline sind dafür bekannt, dass sie weitestgehend verhindern, dass sich bestehende Bakterien im Körper weiter ausbreiten. Das Medikament greift die Zellwände der Bakterien an und sorgt dafür, dass diese schlussendlich absterben. Das Medikament Amoxicillin kann auf verschiedenste Weise eingenommen werden, angefangen bei Kautabletten oder Saft bis hin zu Tabletten oder Injektionen. In der Zahnmedizin wird das Antibiotikum üblicherweise oral eingenommen. Injektionen kommen bei besonders schweren Entzündungen durch Bakterien zum Einsatz. Der Zahnarzt ermittelt anhand des Schweregrades der Infektion, des Körpergewichtes des Patienten und der Art der Infektion, welche Dosis für den Betroffenen geeignet ist. Antibiotika müssen konstant über den vorgegebenen Zeitraum eingenommen werden. Dieser beträgt meist 7 bis 10 Tage, wobei das Medikament etwa dreimal täglich eingenommen wird. Bei einer Antibiotikabehandlung ist es wichtig, auch bei Besserung der Symptome die Behandlung bis zum Schluss weiterzuführen. Andernfalls kann es passieren, dass die Infektion zurückkehrt, mitunter auch schwerwiegender als zuvor.
Wer schon einmal ein Antibiotikum eingenommen und den Beipackzettel gelesen hat, der ist sich über die breite Palette von Nebenwirkungen des Medikamentes bewusst. Natürlich reagiert jeder Mensch anders auf bestimmte Medikamente. Viele Patienten verspüren keinerlei Veränderung während der Einnahme des Antibiotikums, andere klagen über Begleiterscheinungen bei der Einnahme des Medikamentes. Die häufigsten Nebenwirkungen sind Veränderungen der Haut in Form von Ausschlägen, Störungen des Magen-Darm-Traktes in Form von Übelkeit, Erbrechen und Durchfall sowie Bauchschmerzen. Seltener wird über psychische Veränderungen geklagt. Dazu gehören Schlafstörungen und Konzentrationsschwäche. Ansonsten ist das Medikament sehr wirkungsvoll, insbesondere bei der Behandlung von Infektionen am Zahn.
Nicht eingenommen werden sollte Amoxicillin, wenn eine Allergie auf Medikamente mit dem Inhaltsstoff Penicillin besteht. Auch bei Vorerkrankungen an der Niere, Leber oder den Atemwegen sollte Absprache mit dem Hausarzt gehalten werden, ob die Einnahme von Antibiotika gefahrlos möglich ist.
Als unbedenklich eingestuft wird Amoxicillin während einer Schwangerschaft. Hier besteht im Gegensatz zu manchen anderen Antibiotika kein erhöhtes Risiko für Mutter und Kind. Trotzdem sollte die Einnahme nur in Absprache mit dem behandelnden Gynäkologen erfolgen. Auch die Einnahme von Schmerzmitteln während der Schwangerschaft ist unbedingt vorher mit dem Arzt abzusprechen.
aktualisiert am 03.08.2017