Schmerzen in Kopfnähe sind immer unangenehm und werden als besonders intensiv empfunden. Neben den berühmten Migräne-Kopfschmerzen und den Schmerzen bei einer Mittelohrentzündung sind Zahnschmerzen von vielen Menschen gefürchtet. Besonders bei akuten Entzündungen des Zahnnervs können die Symptome sehr ausgeprägt sein und den Patienten zu jeder Tages- und Nachtzeit quälen. Hier können Medikamente bis zum nächstmöglichen Zahnarzttermin Abhilfe schaffen, bis ein Zahnarzt schließlich die Entzündung behandelt. Der Zahnarzt verschreibt je nach der Ursache gegebenenfalls zusätzlich Medikamente.
Kommt es zu einer Entzündung des Zahnnervs oder des umliegenden Gewebes, spricht man von einer sogenannten Pulpitis. Diese äußert sich durch verschiedene Symptome, wobei das Schmerzempfinden des Patienten hervorgehoben werden muss. Je nachdem, ob es sich um eine akute oder chronische Pulpitis handelt, können die Schmerzen in ihrer Stärke variieren. Zudem gibt es verschiedene Schmerzarten, die mit einer Zahnnerventzündung einhergehen:
Der Zahnarzt wird bei der Behandlung der Entzündung erst einmal unterscheiden, ob es sich um eine reversible (wieder ausheilende) oder irreversible (bestehen bleibende) Pulpitis handelt. Bei der reversiblen Zahnnerventzündung bedarf der Zahnnerv selbst vorerst keiner Behandlung. Vielmehr wird die Ursache für die Entzündung, zum Beispiel Karies, beseitigt, damit der Zahn nicht weiter gereizt wird und die Entzündung ausheilt. Ist die Entzündung weiter fortgeschritten, wird sie oft zu einer irreversiblen Pulpitis. Hier kommen Patienten in den meisten Fällen nicht um eine Wurzelbehandlung herum. In einigen Fällen ist es sogar nötig, den kompletten Zahn zu entfernen. Medikamente können unterstützend sowohl bei der Behandlung der reversiblen als auch bei der irreversiblen Zahnnerventzündung eingesetzt werden.
Die Entzündung im Zahnnerv geht nicht selten mit intervallartigen und starken Schmerzen einher. Besonders, wenn diese außerhalb der Praxiszeiten des Zahnarztes oder auch nachts auftreten, kann die Wartezeit bis zum nächsten Termin als sehr lang empfunden werden. Hier kann der Patient rezeptfreie Schmerzmittel einnehmen, um die Beschwerden zu lindern. Besonders in Verbindung mit einer Entzündung hat sich der Wirkstoff Acetylsalicylsäure (ASS, Aspirin®) bewährt, aber auch Ibuprofen und Paracetamol können in der Apotheke besorgt werden. Diese Medikamente haben nicht nur eine entzündungshemmende Wirkung, sie wirken dem Schmerz entgegen und enthalten zudem kein Cortison.
Auch wenn die Medikamente bei den Beschwerden helfen, sollte nicht gezögert werden, schnellstmöglich einen Zahnarzt aufzusuchen. Dieser wird sowohl die Ursache der Entzündung beheben und gegebenenfalls auch eine Wurzelbehandlung durchführen. Ohne Behandlung besteht die Gefahr, dass sich die Entzündung weiter ausbreitet und schwerwiegende Folgen wie etwa den Verlust des gesamten Zahnes mit sich bringt.
Entzündungen am Zahnnerv können nicht nur schmerzhaft sein, sie können sich auch weiter in den Mundraum ausbreiten. Insbesondere wenn Eiter ins Spiel kommt, besteht die Gefahr einer Blutvergiftung. Antibiotika kommen in der Zahnmedizin meist vor zahnmedizinischen Eingriffen zum Einsatz, die aufgrund der Infektion sonst nicht durchzuführen sind. Normalerweise werden Antibiotika vom Hausarzt für verschiedenste Körpererkrankungen verordnet. Ein Zahnarzt muss sich an etwas strengere Regeln halten und darf Antibiotika nicht einfach bei jeglichen Vermutungen verabreichen. Nur allein Symptome wie die Schmerzen sowie Schwellungen und Fieber, die auf eine Entzündung schließen lassen, deren Ursache oder Entzündungsherd jedoch nicht festgestellt werden kann, reicht nicht aus, um Antibiotika zu verabreichen.
Bevor Antibiotika in einer Zahnpraxis zum Einsatz kommen, wird erst durch andere Maßnahmen versucht, die Infektion zu behandeln. Dazu zählen die Wurzelbehandlung, die Entfernung der Zähne, insbesondere wenn es sich um Weisheitszähne handelt, die Eröffnung von Abszessen oder auch das Kürzen einer Zahnwurzel. Es kommt selten vor, dass ein Zahnarzt Antibiotika zur Sicherheit oder routinemäßig verordnet. Bei Zahninfektionen wird meist auf das Antibiotikum Amoxicillin zurückgegriffen.
Anders sieht es bei chirurgischen Eingriffen im Mundraum aus. Dabei handelt es sich meist um größere und schwerwiegendere Eingriffe vom Kieferchirurgen, bei denen auch größere Wunden entstehen. Größere Wunden bringen ein größeres Infektionsrisiko mit sich, insbesondere im Mundraum sind sehr viele Bakterien vorhanden. Üblicherweise weiß der Kieferchirurg, welche Erreger besonders oft auftreten und für Probleme nach dem chirurgischen Eingriff sorgen. Hier können sowohl zur Vorsorge als auch zur Nachsorge Antibiotika verschrieben werden. Die Einnahme des Medikamentes erfolgt in den meisten Fällen oral (über den Mund).
aktualisiert am 10.07.2017