R. Krause sagt am 04.01.2013Karies entsteht als multifaktorielles Geschehen, d.h. es müssen mehrere verschiedene Situationen gleichzeitiggegeben sein, damiot Karies entsteht. Einerseits ist ein strukturierter bakterieller
Zahnbelag erforderlich, dessen Entstehung eine gewisse Zeit seit der letzten effektiven Reinigung der Zahnoberflächen benötigt. Dann muss ausreichend Substrat (Zucker bzw. vergärbare Kohlehydrate) über eine ausreichend lange Zeit für die Bakterien zur Verfügung stehen. Erst dann sinkt unter den bakteriellen Belägen durch von den Bakterien aus Kohlehydraten gebildete Milchsäure der pH Wert unter einen kritischen Wert von ca. 4,5 ab. Dabei habe ich mögliche Pufferungseffekte und Spüleffekte durch unterschiedliche Speichelfließraten noch nicht berücksichtigt.
Bestimmte Keimem, die manchmal in der Mundhöhle vorkommen (z.B. Lactobazillen und Streptokokkus mutans) sind bekannt als starke und schnelle Säurebildner und insofern oft ursächlich für ein ein besonderes Kariesrisiko. Eine Übertragung dieser Keime von Mundhöhle zu Mundhöhle ist grundsätzlich möglich; daher sollten Mütter z.B. den Schnuller ihrer Babies nicht ablutschen, um eine Keimübertragung zu vermeiden. Insoweit zeigt Karies gewisse Characteristika einer Infektionserkrankung - auch wenn durch den Befall einer Mundhöhle mit den genannten Keimen noch nicht unmittelbar Karies entstehen kann.