R. Krause sagt am 16.08.2011Sofern der Zahn mit einer
Füllung versorgt werden kann, ohne dass es zu einer Freilegung des Nerven kommt, ist das sicher die günstigste Lösung - je länger man wartet, desto geringer wird allerdings die Wahrscheinlichkeit, dass das geht. Sofern der Nerv freiliegt kann eine direkte Überkappung versucht werden, wenn bisher noch keine ständigen Beschwerden dort bestanden. Eine Wurzelfüllung ist grundsätzlich auch möglich, hier kann man alternativ überlegen, ob ein Weisheitszahn (der sonst oft keinen Platz hat) angelegt ist und gerade in Durchbruchsrichtung liegt, so dass man mit kieferorthopädischer Hilfe zwei intakte Zähne an die Stelle schieben kann, wo durch
Entfernung des Zahnes 6 eine Lücke entstanden ist. Dies ist allerdings weder eine ganz einfache noch eine "schnelle" Lösung, setzt Disziplin beim Tragen der kieferorthopädischen Apparatur und eine sorgfältige Pflege um die Drähte und Zähne voraus. Eine unversorgte Lücke beim 6er sorgt sonst typischerweise für eine Kippung der nachfolgenden Zähne 7 und ggf. 8 in die Lücke und gleichzeitig für eine Verlängerung des Gegenzahnes (6er im Gegenkiefer) in die Lücke. Die Situation ist dann vergleichbar mit einem Getriebe, in dem aus einem Zahnrad ein Zahn ausgebrochen ist. Das mag noch eine Zeit lang so laufen, auf Dauer sind Folgeschäden an den gekippten bzw. verlängerten Zähnen, manchmal auch an den Kiefergelenken die Folge. Die Zähne passen beim Kauen dann einfach nicht mehr richtig zusammen...