Hallo, ich wollte hier mal meine Geschichte erzählen. Vielleicht hilft es ja anderen den ersten Schritt zu machen.
Angefangen hat die Zahnarztangst in der Kindheit. Ich hatte Kariöse Milchzähne von denen bei einem Zahnarztbesuch dann welche von dem Zahnarzt abgebrochen wurden, so fing wohl alles an. In der Schule habe ich diese Zettel die man vom Zahnarzt in der Schule bekommen hat immer in die Tonne geworfen und meine Eltern haben sich auch nicht wirklich gekümmert.
Mit 18 Jahren musste ich dann an einem Sonntag wegen länger anhaltender Schmerzen die mit nichts in den Griff zu bekommen waren zum Notdienst, dort hieß es dann der Zahn muss raus. Solche Schmerzen habe ich noch nie gehabt, der Zahnarzt hat 5 oder 6 mal die Spritze in das Entzündete loch gestochen, das Zahn ziehen selbst hat dann nicht mehr weh getan ich dachte nur er reißt mir den Kiefer raus. Er sagte dann noch, der Weisheitszahn kommt von selber nach vorne. Nachdem ich dort raus war, hat es sich erstmal bei mir erledigt mit Zahnärzten. Die Schmerzen waren weg, das Loch ist gut verheilt, so vergingen dann 16 Jahre ohne Zahnarztbesuch.
Mit der Zeit weil ich einen sehr kleinen und schmalen Kiefer habe, haben die Weisheitszähne die vorderen Zähne sehr stark verschoben, ich habe noch nie wirklich lächeln können weil ich mich so dafür geschämt habe.
Ich musste schon so oft hören "Lach doch mal" oder "Du lachst ja garnicht richtig" Wenn ich so etwas gehört habe, bin ich für mich selber einfach in ein tiefes Loch gefallen und habe mich einfach nur schlecht gefühlt weil ich auch mit niemandem über meine Zähne geredet habe.
Diese Sprüche die einem doch sehr aufs Gemüt schlagen haben dann letztendlich dazu geführt, dass ich das nicht mehr so ertragen wollte.
(Also doch etwas Gutes)
Nun Gut, mit Google nach Zahnärzten spezialisiert auf Angstpazienten gesucht.
Einen ausgewählt. Allen Mut zusammen genommen und einen Termin gemacht. (Dies war dort Online möglich und man musste nicht anrufen, fand ich schonmal gut)
Als der Tag gekommen war saß ich schon mit Herzklopfen vom allerfeinsten im Wartezimmer.
Beim Arzt ging mir doch alles sehr schnell am Anfang, er wusste wohl nicht das ich Angstpatient war obwohl ich es bei der Onlineterminbuchung angegeben hatte. Als ich ihm es dann aber gesagt hatte, hat er sich Zeit genommen und erstmal mit mir geredet. Die Bestandsaufnahme ergab : Zahnstein, 3 Füllungen , die Weisheitszähne mussten raus und eine Spange ist nötig. Also dafür , dass ich so lange nicht beim Zahnarzt war doch besser als erwartet, der Zahnarzt sagte auch, dafür dass ich so lange nicht war sieht es garnicht so schlecht aus. Im Anschluss an das Gespräch wurde direkt der Zahnstein entfernt, erst war ich skeptisch und hatte wieder Herzrasen, es hat sich dann allerdings als sehr Harmlos erwiesen. Ich würde es an ein oder zwei Stellen als unangenehm beschreiben aber keine Schmerzen. Dann wurde ein Termin beim Kieferchirurg und Orthopäden gemacht. Ich wusste schon "Weisheitszähne ziehen" und die Angst kam wieder hoch.
Ich habe dennoch nicht den Termin verschoben weil mich mein Gebiss Psychisch sehr belastet.
Dieser Arzt wusste ebenfalls nichts von meiner Angst und sagte dann mit Örtlicher Betäubung wäre das schnell gemacht, die Füllungen wollte er aber auch nicht machen. Damit war ich allerdings nicht einverstanden. Ich wollte alles unter Vollnarkose gemacht haben. Nach einem Gespräch mit der Orthopädin verlief es dann aber so wie ich es vor hatte.
Es wurden drei Weisheitszähne gezogen die drei Füllungen gemacht und da der Weisheitszahn nie nach vorne kam wurde dort eine Freilegung gemacht um ihn mit einer Spange nach vorne in die Lücke holen zu können.
Die Op war gegen Mittag. Bis Abends hatte ich keine Beschwerden, danach aber 2 Tage heftige Schmerzen, die ich aber meiner Meinung nach nicht von den Weisheitszähnen sondern von der Freilegung hatte, die Seite auf der zwei Zähne gezogen wurden habe ich nicht einmal kühlen müssen weil dort keine Schmerzen waren. Naja 2-3 Tage mit Ibu und Suppe durchgestanden, man bekommt den Mund kaum auf ich sah aus wie ein Hamster und das Schlucken tat weh, aber danach ging es dann bergauf. Nach sieben Tagen sollten die Fäden raus, wieder Panik geschoben, konnte die Nacht nicht schlafen aber hingegangen und es hat sich als absolut harmlos erwiesen. Hinzu kam noch, dass die Füllungen zu hoch waren und eingeschliffen werden musste, ebenfalls komplett schmerzfrei. Eine Woche Später Kontrolltermin wegen der noch mit Tamponade vernähten Freilegung, die sollte jetzt noch bis zum Termin bei der Orthopädin drin bleiben. Kurz vor diesem Termin wieder Herzrasen ( Das tut bestimmt weh wenn dieses Teil aus der Wunde gezogen wird / bekomme ich eine Spritze wenn dort hinten wo man kaum dran kommt ein Bracket gesetzt werden muss?) Also wieder eine schlaflose Nacht vorher. Dann saß ich wieder mit Herzrasen in diesem Stuhl, aber die Orthopädin ist so super und einfühlsam gewesen, das rausziehen der Tamponade würde ich auch nur als unangenehm beschreiben( boar hat das gestunken nach 3 Wochen :-! ) ,wärend der restlichen Behandlung hat Sie mir immer sehr nett zugesprochen und mich immer wieder gefragt ob alles ok ist. Also besser geht es nicht, schade dass sie nur Orthopädie macht.
So da bin ich bis jetzt, die ersten Schritte sind gemacht aber es ist noch ein langer weg, es dauert jetzt ca. 2 1/2 Jahre bis die Zähne gerade sind. Ich habe mich aber auch für eine durchsichtige Spange entschieden also diese Aligner. Kostet leider auch nicht wenig.
Aber ich bin froh meine Angst überwunden zu haben und kann jedem nur Mut zusprechen über seinen Schatten zu springen. Denkt einfach daran wie es ist wenn es alles fertig ist, nicht ständig Schmerzen zu haben oder nicht einfach lachen zu können und sich immer zu verstecken.
Wenn jemand nicht das Glück hat gerade einen Bausparvertrag auflösen zu können, geht vor dem Zahnarzt noch zu einem Psychologen und lasst euch die Angst vorm Zahnarzt bestätigen, dann bezahlt auch die Kasse die Vollnarkose bei einem größerem Eingriff.
MfG Anopseudonym
Angefangen hat die Zahnarztangst in der Kindheit. Ich hatte Kariöse Milchzähne von denen bei einem Zahnarztbesuch dann welche von dem Zahnarzt abgebrochen wurden, so fing wohl alles an. In der Schule habe ich diese Zettel die man vom Zahnarzt in der Schule bekommen hat immer in die Tonne geworfen und meine Eltern haben sich auch nicht wirklich gekümmert.
Mit 18 Jahren musste ich dann an einem Sonntag wegen länger anhaltender Schmerzen die mit nichts in den Griff zu bekommen waren zum Notdienst, dort hieß es dann der Zahn muss raus. Solche Schmerzen habe ich noch nie gehabt, der Zahnarzt hat 5 oder 6 mal die Spritze in das Entzündete loch gestochen, das Zahn ziehen selbst hat dann nicht mehr weh getan ich dachte nur er reißt mir den Kiefer raus. Er sagte dann noch, der Weisheitszahn kommt von selber nach vorne. Nachdem ich dort raus war, hat es sich erstmal bei mir erledigt mit Zahnärzten. Die Schmerzen waren weg, das Loch ist gut verheilt, so vergingen dann 16 Jahre ohne Zahnarztbesuch.
Mit der Zeit weil ich einen sehr kleinen und schmalen Kiefer habe, haben die Weisheitszähne die vorderen Zähne sehr stark verschoben, ich habe noch nie wirklich lächeln können weil ich mich so dafür geschämt habe.
Ich musste schon so oft hören "Lach doch mal" oder "Du lachst ja garnicht richtig" Wenn ich so etwas gehört habe, bin ich für mich selber einfach in ein tiefes Loch gefallen und habe mich einfach nur schlecht gefühlt weil ich auch mit niemandem über meine Zähne geredet habe.
Diese Sprüche die einem doch sehr aufs Gemüt schlagen haben dann letztendlich dazu geführt, dass ich das nicht mehr so ertragen wollte.
(Also doch etwas Gutes)
Nun Gut, mit Google nach Zahnärzten spezialisiert auf Angstpazienten gesucht.
Einen ausgewählt. Allen Mut zusammen genommen und einen Termin gemacht. (Dies war dort Online möglich und man musste nicht anrufen, fand ich schonmal gut)
Als der Tag gekommen war saß ich schon mit Herzklopfen vom allerfeinsten im Wartezimmer.
Beim Arzt ging mir doch alles sehr schnell am Anfang, er wusste wohl nicht das ich Angstpatient war obwohl ich es bei der Onlineterminbuchung angegeben hatte. Als ich ihm es dann aber gesagt hatte, hat er sich Zeit genommen und erstmal mit mir geredet. Die Bestandsaufnahme ergab : Zahnstein, 3 Füllungen , die Weisheitszähne mussten raus und eine Spange ist nötig. Also dafür , dass ich so lange nicht beim Zahnarzt war doch besser als erwartet, der Zahnarzt sagte auch, dafür dass ich so lange nicht war sieht es garnicht so schlecht aus. Im Anschluss an das Gespräch wurde direkt der Zahnstein entfernt, erst war ich skeptisch und hatte wieder Herzrasen, es hat sich dann allerdings als sehr Harmlos erwiesen. Ich würde es an ein oder zwei Stellen als unangenehm beschreiben aber keine Schmerzen. Dann wurde ein Termin beim Kieferchirurg und Orthopäden gemacht. Ich wusste schon "Weisheitszähne ziehen" und die Angst kam wieder hoch.
Ich habe dennoch nicht den Termin verschoben weil mich mein Gebiss Psychisch sehr belastet.
Dieser Arzt wusste ebenfalls nichts von meiner Angst und sagte dann mit Örtlicher Betäubung wäre das schnell gemacht, die Füllungen wollte er aber auch nicht machen. Damit war ich allerdings nicht einverstanden. Ich wollte alles unter Vollnarkose gemacht haben. Nach einem Gespräch mit der Orthopädin verlief es dann aber so wie ich es vor hatte.
Es wurden drei Weisheitszähne gezogen die drei Füllungen gemacht und da der Weisheitszahn nie nach vorne kam wurde dort eine Freilegung gemacht um ihn mit einer Spange nach vorne in die Lücke holen zu können.
Die Op war gegen Mittag. Bis Abends hatte ich keine Beschwerden, danach aber 2 Tage heftige Schmerzen, die ich aber meiner Meinung nach nicht von den Weisheitszähnen sondern von der Freilegung hatte, die Seite auf der zwei Zähne gezogen wurden habe ich nicht einmal kühlen müssen weil dort keine Schmerzen waren. Naja 2-3 Tage mit Ibu und Suppe durchgestanden, man bekommt den Mund kaum auf ich sah aus wie ein Hamster und das Schlucken tat weh, aber danach ging es dann bergauf. Nach sieben Tagen sollten die Fäden raus, wieder Panik geschoben, konnte die Nacht nicht schlafen aber hingegangen und es hat sich als absolut harmlos erwiesen. Hinzu kam noch, dass die Füllungen zu hoch waren und eingeschliffen werden musste, ebenfalls komplett schmerzfrei. Eine Woche Später Kontrolltermin wegen der noch mit Tamponade vernähten Freilegung, die sollte jetzt noch bis zum Termin bei der Orthopädin drin bleiben. Kurz vor diesem Termin wieder Herzrasen ( Das tut bestimmt weh wenn dieses Teil aus der Wunde gezogen wird / bekomme ich eine Spritze wenn dort hinten wo man kaum dran kommt ein Bracket gesetzt werden muss?) Also wieder eine schlaflose Nacht vorher. Dann saß ich wieder mit Herzrasen in diesem Stuhl, aber die Orthopädin ist so super und einfühlsam gewesen, das rausziehen der Tamponade würde ich auch nur als unangenehm beschreiben( boar hat das gestunken nach 3 Wochen :-! ) ,wärend der restlichen Behandlung hat Sie mir immer sehr nett zugesprochen und mich immer wieder gefragt ob alles ok ist. Also besser geht es nicht, schade dass sie nur Orthopädie macht.
So da bin ich bis jetzt, die ersten Schritte sind gemacht aber es ist noch ein langer weg, es dauert jetzt ca. 2 1/2 Jahre bis die Zähne gerade sind. Ich habe mich aber auch für eine durchsichtige Spange entschieden also diese Aligner. Kostet leider auch nicht wenig.
Aber ich bin froh meine Angst überwunden zu haben und kann jedem nur Mut zusprechen über seinen Schatten zu springen. Denkt einfach daran wie es ist wenn es alles fertig ist, nicht ständig Schmerzen zu haben oder nicht einfach lachen zu können und sich immer zu verstecken.
Wenn jemand nicht das Glück hat gerade einen Bausparvertrag auflösen zu können, geht vor dem Zahnarzt noch zu einem Psychologen und lasst euch die Angst vorm Zahnarzt bestätigen, dann bezahlt auch die Kasse die Vollnarkose bei einem größerem Eingriff.
MfG Anopseudonym