Letzten Sommer habe ich etwas getan, wovor die braven Bürger immer warnen: Ich habe eine umfangreiche Zahnbehandlung in Polen vornehmen lassen – und bin prompt damit auf die Schnauze gefallen. Es ging um eine komplette Unterkiefersanierung; ich wollte meine Uralt-Prothese durch eine modernere Variante ersetzen. Man bot mir einen festsitzenden Zahnersatz an, was mich sofort begeisterte: Endlich keine Prothese mehr! Auf die eine Seite des Unterkiefers kam eine festsitzende Brücke, das ging problemlos über die Bühne. Auf der anderen Seite aber war kein Eckzahn mehr vorhanden (Freiend-Situation), und damit gab es einen Ärger nach dem anderen. Zuerst sollte ein Konstrukt mit einer Glasfaserverstärkung angebracht werden; das erwies sich aber als undurchführbar. Dann schlug man mir vor, ein Implantat setzen zu lassen, damit auch auf der zweiten Seite eine Brücke angebracht werden konnte. Ich bekam einen Termin in Stettin, wo mich der Chefarzt persönlich operieren sollte. Treuherzig reiste ich die 170 Kilometer von Berlin nach Stettin, fand die Praxis – und stand vor verschlossener Tür. Ich rief den Chefarzt auf dem Handy an und erinnerte an meinen Termin. „Was, heute?“, fragte er verdattert zurück.
Am Ende stellte sich heraus, dass aufgrund fortgeschrittenen Knochenschwundes auch ein Implantat nicht gesetzt werden konnte. Man entschied sich für ein Zahnkonstrukt, bei dem zwei Zähne beschliffen und bekront wurden, um daran einen dritten anbringen zu können. Da dieser neu gewonnene Zahn auch noch sehr klein war, blieb der gesamte Backenraum frei. Ob ich mich daran hätte gewöhnen können, weiß ich nicht, aber ich kam gar nicht dazu, es auch nur zu versuchen: Die neuen Kronen schmerzten bei jedem Bissen, so dass ich diese Seite des Unterkiefers überhaupt nicht belasten konnte. Über Monate musste ich auf einer Seite kauen, was bei jeder einzelnen Mahlzeit verzögernd und belastend war.
Natürlich habe ich die Behandlung reklamiert, mündlich, schriftlich, immer wieder. Doch aus Polen kam nie eine Reaktion. Erst nach Einschaltung des deutsch-polnischen Verbraucherzentrums Frankfurt/Oder bekam ich endlich einen Termin, um meine Reklamation vorzubringen. Doch die Ärztin Frau Dr. P.sah keinen Grund zur Beanstandung und lehnte jede Nachbehandlung ab. Die Schmerzen seien aufgrund des Knochenschwundes unvermeidlich, und eine andere Lösung für meinen Unterkiefer gebe es nicht.
Also musste ich die Nachbehandlung – unter nochmaligen horrenden Kosten – bei einem deutschen Zahnarzt vornehmen lassen. Als dieser das Zahnkonstrukt entfernte, stellte sich die wirkliche Ursache der Schmerzen an den Kronen heraus: eine Wurzelentzündung, die vermutlich schon im Sommer 2010 entstanden war, als ich im Zuge der verschleppten polnischen Behandlung wochenlang ein schlecht sitzendes Provisorium tragen musste. Nach einer Wurzelbehandlung konnte ich die Seite beim Kauen sofort wieder belasten. Und natürlich fand sich auch eine Lösung für einen festen Zahnersatz im Unterkiefer – ein freies Resilienzgeschiebe, wie den polnischen Zahnärzten vermutlich gar nicht bekannt gewesen war. Also ich kann nur jedem raten, die Zähne besser nicht in Polen richten zu lassen. Statt zu sparen, habe ich nur draufgezahlt, nicht nur an Geld, sondern auch an Zeit und Nerven.
Bitte keine Werbung - Die Redaktion
Am Ende stellte sich heraus, dass aufgrund fortgeschrittenen Knochenschwundes auch ein Implantat nicht gesetzt werden konnte. Man entschied sich für ein Zahnkonstrukt, bei dem zwei Zähne beschliffen und bekront wurden, um daran einen dritten anbringen zu können. Da dieser neu gewonnene Zahn auch noch sehr klein war, blieb der gesamte Backenraum frei. Ob ich mich daran hätte gewöhnen können, weiß ich nicht, aber ich kam gar nicht dazu, es auch nur zu versuchen: Die neuen Kronen schmerzten bei jedem Bissen, so dass ich diese Seite des Unterkiefers überhaupt nicht belasten konnte. Über Monate musste ich auf einer Seite kauen, was bei jeder einzelnen Mahlzeit verzögernd und belastend war.
Natürlich habe ich die Behandlung reklamiert, mündlich, schriftlich, immer wieder. Doch aus Polen kam nie eine Reaktion. Erst nach Einschaltung des deutsch-polnischen Verbraucherzentrums Frankfurt/Oder bekam ich endlich einen Termin, um meine Reklamation vorzubringen. Doch die Ärztin Frau Dr. P.sah keinen Grund zur Beanstandung und lehnte jede Nachbehandlung ab. Die Schmerzen seien aufgrund des Knochenschwundes unvermeidlich, und eine andere Lösung für meinen Unterkiefer gebe es nicht.
Also musste ich die Nachbehandlung – unter nochmaligen horrenden Kosten – bei einem deutschen Zahnarzt vornehmen lassen. Als dieser das Zahnkonstrukt entfernte, stellte sich die wirkliche Ursache der Schmerzen an den Kronen heraus: eine Wurzelentzündung, die vermutlich schon im Sommer 2010 entstanden war, als ich im Zuge der verschleppten polnischen Behandlung wochenlang ein schlecht sitzendes Provisorium tragen musste. Nach einer Wurzelbehandlung konnte ich die Seite beim Kauen sofort wieder belasten. Und natürlich fand sich auch eine Lösung für einen festen Zahnersatz im Unterkiefer – ein freies Resilienzgeschiebe, wie den polnischen Zahnärzten vermutlich gar nicht bekannt gewesen war. Also ich kann nur jedem raten, die Zähne besser nicht in Polen richten zu lassen. Statt zu sparen, habe ich nur draufgezahlt, nicht nur an Geld, sondern auch an Zeit und Nerven.
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