Hilferuf an alle Zahnärzte und Implantologen, die dies zufällig lesen
Ich bin 36 Jahre alt und habe eigentlich immer eine sehr schnelle, gute Wundheilung. Zur Zeit bin ich aber am Verzweifeln und steh kurz vor dem Nervenzusammenbruch.
Ich habe seit ich 11 Jahre im Oberkiefer anstelle des Frontzahns (1er) einen Stiftzahn. Der wurde offensichtlich damals schlampig gemacht, und zwar nicht nur optisch (was ich wusste), sondern bei der Entfernung der Wurzelspitze blieb auch ein Rest zurück. Diese entzündete sich nach knapp 25 Jahren und ich hatte einen Abzess im Zahnfleisch. Mein Zahnarzt (gleichzeitig Implantologe) wollte im Oktober die Wurzelspitze mit einer WSR entfernen, entdeckte dabei einen Eiterkanal und eine madengroße Zyste im Oberkiefer, die er entfernte. In die entstandene Höhlung wurde Knochenaufbaumaterial gefüllt, was er sehr gut einheilte. Provisorisch erhielt ich eine Marylinbrücke.
Am 10.05. sollte ich zur Vorbereitung eines Implantats den Knochenaufbau erhalten. Beides gleichzeitig ging nicht. Bei der OP stellte sich heraus, dass sich der Knochen weiter als geschätzt zurückgebildet hatte. Es wurde daher ein relativ großes Stück Knochen eingesetzt. Es handelt sich nicht um einen von mir, von anderer Stelle transplantierten Knochen, aber laut Aussage meines Zahnarztes um einen Humanknochen, auf dem sich auch Immunabwehrzellen ansiedeln können.
Na ja, jedenfalls hatte mein Zahnarzt aufgrund der Größe des eingesetzten Knochens offenbar Probleme ihn zu vernähen, was ihm jedoch gelang. Bei den Kontrollbesuchen war auch immer alles in Ordnung. Aber am Mittwoch vor einer Woche stellte er fest, dass eine Naht ganz wenig aufgegangen ist. Vernähen konnte er es nicht ein zweites Mal, weil das Gewebe umher zu weich war.
Am letzten Samstag (22.05.) sagte er mir, dass die Naht weiter aufgegangen ist und er den Knochen wohl wieder entfernen müsste. Er wies auf die Infektionsgefahr hin und dass der Knochen, um einzuwachsen, vom Zahnfleisch voll bedeckt sein müsse. Da ich ihn bat meinem Zahnfleisch noch eine Chance zu geben, kam ich am Dienstag (25.05.) zum nächsten Kontrollbesuch wieder und er war überrascht. Er hat gesagt, dass - verglichen mit einer offenen Schere - von der Seite ein Zahnfleischwachstum zu beobachten sei. Wenn das so weiterwachse, hätten wir gewonnen. Infiziert sei der Knochen definitiv nicht. Er hat dann noch was am Zahnfleich gemacht und festgestellt, dass auch die Ränder alle gut durchblutet sind.
Mein Zahnarzt / Implantologe ist jetzt im Urlaub und seine Vertretung (keine Implantologin), die die Größe der Wunde vorher nicht gesehen hatte, hat mich jetzt zutiefst beunruhigt. Sie hat die offene Stelle gereinigt und mir gezeigt wie groß sie ist. Ca. 6 mm im Quadrat über die vordere Kante des eingesetzten Knochens verteilt (wie eine Raute gefalzt). Infiziert ist er gott sei dank immer noch nicht.
Am kommenden Samstag habe ich einen Termin bei meinem Zahnarzt, der vom Urlaub wiederkommt, und dann entscheidet. Ich werde auch machen, was er vorschlägt, da ich ihn für sehr fähig und gut halte und ihm vertraue.
Da ich JETZT hier aber psychisch kurz vor dem Durchdrehen bin und nicht weiß, ob ich überhaupt noch hoffen soll, dass der Knochen in Ruhe zuwachsen kann, habe ich ein paar Fragen an Zahnärzte:
- Wie schnell kann Zahnfleisch über einen Knochen (keine Infektion vorausgesetzt) unter optimalen Bedingungen darüberwachsen (insgesamt und täglich, damit ich ggf. Mitte der Woche im Spiegel vielleich schon etwas sehe)? Können Sie mir hier im Internet zugängliche Quellen nennen?
- Wie kann ich das ggf. noch fördern / pushen?
Ich habe bisher geglaubt, dass Vollmilch (3,5 %) eine tolle Calcium-Spritze für den Knochen ist und habe täglich einen Liter mit dem Strohhalm getrunken. Mein Antibiotikum (Clinda-Saar 600) verträgt sich mit Milch. Die Vertretungszahnärztin hat gemeint, dass ich das ggf. lassen bzw. reduzieren soll, da strittig sei, ob Milch / Milchprodukte die Wundheilung verzögert bzw. verhindert. Das hörte ich zum ersten Mal und rühre selbstverständlich ab heute keinen Tropfen Milchen mehr an, bis entschieden ist, wie es weitergeht.
Desweiteren esse ich nur "weiche" Sachen, d.h. nichts gar nichts bröseliges (kein Brot usw.). Alles was ich esse, versuche ich gleich zu den Backenzähnen zu beförden (Gabel, Finger). Trinken tu ich nur mit Strohhalm. Ich versuche jede Berührung mit dem betroffenen Bereich zu vermeiden.
Ich spüle (kein Schmurgeln im Mund, sondern nur "rumlaufen" lassen, dass es überall hin kommt) nach jeder Mahlzeit mit Chlorhexamed 0,2 forte. D.h. täglich ca. vier Mal.
- Kann das Chlorhexamed das Zahnfleischwachstum negativ beeinflussen?
Außerdem nehme ich seit letzten Samstag Solcoseryl Dental Adhäsivpaste her, die ich schön auf der offenen Stelle verteile, wie es mir der Zahnarzt gezeigt hat. Ich bin mir aber auch da unsicher.
- Kann das Zahnfleisch unter der Paste wachsen? Kommt das Chlorhexamed an die Stellen unter der Paste. Da sich die Paste im Frontzahnbereich sehr lange hält und - wenn ich neue Paste drauftue - die alte Paste nie vollständig weg ist, habe ich Angst, dass die Paste einer Infektion Vorschub leisten könnte.
Außerdem versuche ich alles Reden zu vermeiden. Meine Oberlippe ist wie "versteinert", weil ich befürchte, dass Bewegungen die offene Wunde bzw. das Zahnfleich reizen könnten. Mein Zahnarzt hat mir auch geraten möglichst still zu sein.
Also Sie sehen ich mach mich total verrückt und wäre für jede Antwort auf meine Fragen dankbar. Sofern es nur einen Funken Hoffnung gibt, würde ich den Knochenblock gerne so lange behalten, bis er eingewachsen ist, wenn er sich nicht infiziert.
Mit freundlichen Grüßen & bereits im voraus Danke für Ihre Geduld beim Lesen,
Thomas P. aus München
Ich bin 36 Jahre alt und habe eigentlich immer eine sehr schnelle, gute Wundheilung. Zur Zeit bin ich aber am Verzweifeln und steh kurz vor dem Nervenzusammenbruch.
Ich habe seit ich 11 Jahre im Oberkiefer anstelle des Frontzahns (1er) einen Stiftzahn. Der wurde offensichtlich damals schlampig gemacht, und zwar nicht nur optisch (was ich wusste), sondern bei der Entfernung der Wurzelspitze blieb auch ein Rest zurück. Diese entzündete sich nach knapp 25 Jahren und ich hatte einen Abzess im Zahnfleisch. Mein Zahnarzt (gleichzeitig Implantologe) wollte im Oktober die Wurzelspitze mit einer WSR entfernen, entdeckte dabei einen Eiterkanal und eine madengroße Zyste im Oberkiefer, die er entfernte. In die entstandene Höhlung wurde Knochenaufbaumaterial gefüllt, was er sehr gut einheilte. Provisorisch erhielt ich eine Marylinbrücke.
Am 10.05. sollte ich zur Vorbereitung eines Implantats den Knochenaufbau erhalten. Beides gleichzeitig ging nicht. Bei der OP stellte sich heraus, dass sich der Knochen weiter als geschätzt zurückgebildet hatte. Es wurde daher ein relativ großes Stück Knochen eingesetzt. Es handelt sich nicht um einen von mir, von anderer Stelle transplantierten Knochen, aber laut Aussage meines Zahnarztes um einen Humanknochen, auf dem sich auch Immunabwehrzellen ansiedeln können.
Na ja, jedenfalls hatte mein Zahnarzt aufgrund der Größe des eingesetzten Knochens offenbar Probleme ihn zu vernähen, was ihm jedoch gelang. Bei den Kontrollbesuchen war auch immer alles in Ordnung. Aber am Mittwoch vor einer Woche stellte er fest, dass eine Naht ganz wenig aufgegangen ist. Vernähen konnte er es nicht ein zweites Mal, weil das Gewebe umher zu weich war.
Am letzten Samstag (22.05.) sagte er mir, dass die Naht weiter aufgegangen ist und er den Knochen wohl wieder entfernen müsste. Er wies auf die Infektionsgefahr hin und dass der Knochen, um einzuwachsen, vom Zahnfleisch voll bedeckt sein müsse. Da ich ihn bat meinem Zahnfleisch noch eine Chance zu geben, kam ich am Dienstag (25.05.) zum nächsten Kontrollbesuch wieder und er war überrascht. Er hat gesagt, dass - verglichen mit einer offenen Schere - von der Seite ein Zahnfleischwachstum zu beobachten sei. Wenn das so weiterwachse, hätten wir gewonnen. Infiziert sei der Knochen definitiv nicht. Er hat dann noch was am Zahnfleich gemacht und festgestellt, dass auch die Ränder alle gut durchblutet sind.
Mein Zahnarzt / Implantologe ist jetzt im Urlaub und seine Vertretung (keine Implantologin), die die Größe der Wunde vorher nicht gesehen hatte, hat mich jetzt zutiefst beunruhigt. Sie hat die offene Stelle gereinigt und mir gezeigt wie groß sie ist. Ca. 6 mm im Quadrat über die vordere Kante des eingesetzten Knochens verteilt (wie eine Raute gefalzt). Infiziert ist er gott sei dank immer noch nicht.
Am kommenden Samstag habe ich einen Termin bei meinem Zahnarzt, der vom Urlaub wiederkommt, und dann entscheidet. Ich werde auch machen, was er vorschlägt, da ich ihn für sehr fähig und gut halte und ihm vertraue.
Da ich JETZT hier aber psychisch kurz vor dem Durchdrehen bin und nicht weiß, ob ich überhaupt noch hoffen soll, dass der Knochen in Ruhe zuwachsen kann, habe ich ein paar Fragen an Zahnärzte:
- Wie schnell kann Zahnfleisch über einen Knochen (keine Infektion vorausgesetzt) unter optimalen Bedingungen darüberwachsen (insgesamt und täglich, damit ich ggf. Mitte der Woche im Spiegel vielleich schon etwas sehe)? Können Sie mir hier im Internet zugängliche Quellen nennen?
- Wie kann ich das ggf. noch fördern / pushen?
Ich habe bisher geglaubt, dass Vollmilch (3,5 %) eine tolle Calcium-Spritze für den Knochen ist und habe täglich einen Liter mit dem Strohhalm getrunken. Mein Antibiotikum (Clinda-Saar 600) verträgt sich mit Milch. Die Vertretungszahnärztin hat gemeint, dass ich das ggf. lassen bzw. reduzieren soll, da strittig sei, ob Milch / Milchprodukte die Wundheilung verzögert bzw. verhindert. Das hörte ich zum ersten Mal und rühre selbstverständlich ab heute keinen Tropfen Milchen mehr an, bis entschieden ist, wie es weitergeht.
Desweiteren esse ich nur "weiche" Sachen, d.h. nichts gar nichts bröseliges (kein Brot usw.). Alles was ich esse, versuche ich gleich zu den Backenzähnen zu beförden (Gabel, Finger). Trinken tu ich nur mit Strohhalm. Ich versuche jede Berührung mit dem betroffenen Bereich zu vermeiden.
Ich spüle (kein Schmurgeln im Mund, sondern nur "rumlaufen" lassen, dass es überall hin kommt) nach jeder Mahlzeit mit Chlorhexamed 0,2 forte. D.h. täglich ca. vier Mal.
- Kann das Chlorhexamed das Zahnfleischwachstum negativ beeinflussen?
Außerdem nehme ich seit letzten Samstag Solcoseryl Dental Adhäsivpaste her, die ich schön auf der offenen Stelle verteile, wie es mir der Zahnarzt gezeigt hat. Ich bin mir aber auch da unsicher.
- Kann das Zahnfleisch unter der Paste wachsen? Kommt das Chlorhexamed an die Stellen unter der Paste. Da sich die Paste im Frontzahnbereich sehr lange hält und - wenn ich neue Paste drauftue - die alte Paste nie vollständig weg ist, habe ich Angst, dass die Paste einer Infektion Vorschub leisten könnte.
Außerdem versuche ich alles Reden zu vermeiden. Meine Oberlippe ist wie "versteinert", weil ich befürchte, dass Bewegungen die offene Wunde bzw. das Zahnfleich reizen könnten. Mein Zahnarzt hat mir auch geraten möglichst still zu sein.
Also Sie sehen ich mach mich total verrückt und wäre für jede Antwort auf meine Fragen dankbar. Sofern es nur einen Funken Hoffnung gibt, würde ich den Knochenblock gerne so lange behalten, bis er eingewachsen ist, wenn er sich nicht infiziert.
Mit freundlichen Grüßen & bereits im voraus Danke für Ihre Geduld beim Lesen,
Thomas P. aus München