Was ist zahngesunde Ernährung?
Zahngesunde Ernährung dient dazu, die Zähne gesund zu erhalten. Leider wird von vielen Menschen bei der Nahrungsaufnahme keine Rücksicht auf die Zähne genommen. Doch schon das Befolgen einiger einfacher Richtlinien und Tipps kann dabei helfen, ein Leben lang leistungsfähige und gesunde Zähne zu behalten.
Zahngesundheit - Bösewicht Zucker
Dass
Karies durch Zucker entsteht, wissen die meisten Menschen. Wer Lust auf Süßes hat und guten Glaubens auf Honig ausweicht, tut seinen Zähnen allerdings auch nichts Gutes, denn die Art des Zuckers spielt bei der Entstehung von Karies keine Rolle. Honig ist sogar noch gefährlicher als Zucker: Durch seine klebrige Konsistenz bleibt er länger an den Zähnen haften. Interessant ist auch die Tatsache, dass nicht die Menge des verzehrten Zuckers ausschlaggebend ist, sondern die Häufigkeit. Aus Sicht der Zahngesundheit ist es daher sinnvoller, ein großes Stück Schokolade auf einmal zu essen als viele kleine Stückchen über den Tag verteilt. Karamelbonbons, die lange im Mund bleiben, bedeuten eine heftige Attacke auf die Zahngesundheit. Und die vermeintlich gesündere Alternative Eis ist doppelt schädlich: zum einen durch den darin enthaltenen Zucker und zum andern duch die Kälte, der die Zähne ausgesetzt werden. Zu kalte Speisen und Getränke schaden den Zähnen ebenso wie zu heiße. Eis sollte eher selten genossen werden! Und es sollte selbstverständlich sein, sich nach dem Genuss von Süßigkeiten die Zähne zu putzen. Zuckerfreie Bonbons können zahntechnisch betrachtet durchaus eine Alternative sein, allerdings ist der übermäßige Verzehr künstlicher Süßungsmittel aus anderen Gründen bedenklich. Wirklich glücklich kann sich eigentlich nur schätzen, wer in der Lage ist, ganz auf Süßes verzichten.
Speichel schützt Zähne
Eine ganz wichtige Rolle als aktiver Zahnschutz kommt dem Speichel zu. Wenn jemandem angesichts eines schmackhaften Essens das Wasser im Mund zusammen läuft, so ist das für die Zahngesundheit ein sinnvoller Prozess. Der Speichel, der den Zahn umfließt, reinigt ihn. Er besitzt auch noch andere Schutzfunktionen: er bringt dem Zahn Abwehrstoffe, er repariert kleinere Schäden mit Hilfe seiner Mineralien, und er neutralisiert Säuren. Je saurer etwas ist, desto mehr Speichel wird vom Körper vorsorglich produziert. Das ist der Grund, warum man nach dem Konsum saurer Speisen zehn Minuten mit dem Zähneputzen warten sollte. Der Speichel braucht Zeit, um notwendige "Reparaturarbeiten" an den Zähnen durchführen zu können.
Leider gibt es verschiedene Gründe, die die Speichelproduktion im Einzelfall vermindern. An erster Stelle steht dabei das Lebensalter. Im höheren Alter lässt die Speichelproduktion nämlich deutlich nach. Erschwerend kommt hinzu, dass ausgerechnet alte Menschen oft zu wenig trinken, da das Durstgefühl im Lauf der Jahre ebenfalls nachlässt. Und wer zu wenig trinkt, bremst seine Speichelproduktion. Doch es gibt noch andere Ursachen wenn zu wenig Speichelflüssigkeit gebildet wird. Viele Medikamente (beispielsweise Abführmittel, Antidepressiva, Herz-Kreislaufmittel und Entwässerungstabletten) lassen die Speichelproduktion zurück gehen. Auch einige Krankheiten gehen mit einer verminderten Speichelproduktion einher. Dazu gehören Autoimmunerkrankungen, Depressionen und auch die Zuckerkrankheit Diabetes mellitus. Für alle Menschen mit eingeschränkter Speichelproduktion - sei sie durch Krankheit, Medikamente oder einfach nur das Lebensalter verursacht - kann der Ratschlag daher nur lauten: viel trinken, am besten Wasser oder ungesüßte Tees. Wasser und ungesüßte Tees sollten der Zähne zuliebe überhaupt zu den bevorzugten Getränken gehören. Der Schaden, den süße Getränke anrichten können, ist größer als die meisten Menschen annehmen. Geradezu tragisch ist die Aufnahme gesüßter Getränke bei Babys und Kleinkindern durch Schnullerflaschen. Da sind Kariesschäden bereits in jungen Jahren praktisch vorgrogrammiert (Nuckelflaschenkaries).
Hartes oder weiches Essen?
Wer glaubt, seine Zähne durch die bevorzugte Aufnahme von weichen Speisen "schonen" zu können, der irrt. Die Angst, die Zähne könnten sich durch Kauen "abnutzen", ist unbegründet. Im Gegenteil: Wer hauptsächlich weich gekochtes Essen zu sich nimmt, lässt seinen gesamten Kauapparat einschließlich der wichtigen Muskulatur verkümmern. Essen soll und darf im Sinn der Zahngesundheit knackig sein!
Fazit
Für eine zahngesunde Ernährung gilt es einige wenige - aber wichtige - Punkte zu beachten. Zucker in jeder Form sollte weitgehend gemieden werden. Wenn Süßes, dann selten - und keinesfalls in kleinen häufigen Portionen. Danach Zähne putzen. Nichts zu Heißes oder zu Kaltes an die Zähne heran lassen. Nach sauren Speisen zehn Minuten mit dem Zähneputzen warten. Für eine ausreichende Speichelproduktion sollte genügend Flüssigkeit - bevorzugt Wasser und ungesüßte Tees - aufgenommen werden. Nicht ausschließlich weiche Speisen aufnehmen, sondern den Kauapparat durch knackige Zubereitung trainieren. Diese Punkte bilden die Grundlagen einer zahngesunden Ernährung.