Interdentalbürsten sind ein Hilfsmittel zur Zahnreinigung. Es sind kleine Bürsten die meist vorne spitz zulaufen und nach hinten etwas breiter werden (Tannenbaumform). Auch andere Formen werden auf dem Markt angeboten (Pinselform, Flaschenform). Es gibt die Bürsten in verschiedenen Ausführungen. Dabei variieren die Größe und die Art der Borsten. Es gibt Interdentalbürsten die auf einen speziellen Schaft gesteckt werden oder solche, die schon mit einem Griff geliefert werden. Bei diesen wird das gesamte Produkt nach dem Gebrauch weggeschmissen. Eine Gebrauchsperiode sollte dabei sechs Wochen nicht überschreiten.
Inzwischen gibt es viele unterschiedliche Produkte von diversen Herstellern die versuchen mit ihren Produkten auf die individuellen Probleme der Kunden einzugehen.
Interdentalbürsten werden eingesetzt um Zahnzwischenräume zu reinigen. Mit einer normalen Zahnbürste hat der Anwender Schwierigkeiten in die Zwischenräume zu gelangen. Mit den Interdentalbürsten kann man direkt zwischen die einzelnen Zähne gehen und dort putzen. Durch die ergonomische Form mit abgeknicktem Kopf ist dies auch im Seitenzahnbereich möglich.Besonders Patienten mit dem Problem der Approximalkaries (Zwischenraumkaries) wird der Gebrauch von Interdentalbürsten oft geraten. Es ist jedoch wichtig darauf hinzuweisen, dass eine gewisse Breite von Zwischenraum existieren muss. Bei sehr eng oder verschachtelt stehenden Zähnen ist es sehr schwierig bis unmöglich die Bürsten ohne Schmerzen in den Zwischenraum einzuführen. Treten Schmerzen auf sollte ganz darauf verzichtet werden.
Der Vorteil gegenüber der Zahnseide ist die einfache Handhabung. Da die Interdentalbürsten über einen Griff mit variabler Länge und Form verfügen, ist eine Handhabung sehr einfach. Sie werden benutzt wie herkömmliche Zahnbürsten. Da viele Patienten Schwierigkeiten mit dem Gebrauch von Zahnseide haben, liegt hier der Vorteil auf der Seite der Interdentalbürsten.
Nachteile der Bürsten ist, dass sie nicht unter das Zahnfleisch dringen. Die Furche zwischen Zahn und Zahnfleisch ist physiologischerweise nur ca. 2-3mm tief und 1 mm breit. So wird klar, dass ein Eindringen mit einem Bürstenkopf unmöglich ist. Versucht der Patient es trotzdem, so werden Zahnfleischentzündungen oder Rückgang des Zahnfleisches die Folge sein. Die langfristige Folge ist das schmerzhafte Freilegen des Zahnhalses.
Bei falschem Gebrauch, etwa mit Kraft in zu engen Zwischenräumen, kann es des weiteren zu Abrasionen an der Zahnhartsubstanz kommen. Damit werden der Approximalkaries zusätzliche Stellen zur Bildung geschaffen. So kann eine prophylaktische Maßnahme, bei falscher Handhabung, ins Gegenteil umschlagen.
Es ist daher sehr wichtig, dass der Patient über die Vor- und Nachteile der Interdentalbürsten aufgeklärt wird. Auch die Handhabung sollte erklärt werden, da es sonst zu den genannten Komplikationen kommen kann.
Die genannten Vorteile stehen den Nachteilen gegenüber. Die Interdentalbürsten sind ein gutes Produkt zur Reinigung der problematischen Approximalräume. Es muss jedoch stets die Indikation berücksichtigt werden. Enge Zahnzwischenräume stellen eine Kontraindikation dar. Auch bei Patienten, die mit der herkömmlichen Mundhygiene Probleme haben, ist das Anraten der Interdentalbürsten nicht sinnvoll.
Da sich besonders in den Zahnfleischfurchen Konkremente sammeln und ablagern, sollte stets zusätzlich Zahnseide benutzt werden. Denn nur diese gelangt in die Furchen und kann so eine übermäßige Anlagerung von Plaque verhindern.
Werden die Bürsten falsch benutzt kann es zu Folgeschäden an Zahn und Zahnfleisch kommen. Eine Einweisung in die Handhabung ist also unbedingt notwendig. Auch sollte der Patient sich bezüglich der Größe und der Form der Bürsten von seinem Zahnarzt beraten lassen.
Werden die genannten Indikationen und Probleme berücksichtigt, stellen Interdentalbürsten ein gutes Zusatzprodukt für die tägliche Zahnreinigung und Mundhygiene dar.
Letzte Aktualisierung am 01.10.2009.