Wie schön wäre es, wenn man auf das für manche lästige Zähneputzen verzichten und stattdessen den gleichen Erfolg mit einer Mundspülung erreichen könnte. Auf dem Markt gibt es mehr als 20 verschiedene Mundspül-Lösungen zum Teil frei verkäuflich, zum Teil auf Rezept. Doch wann sind Mundspülungen sinnvoll? Welche Präparate sollte man verwenden?
Der erste Effekt von Mundspül-Lösungen liegt auf der Hand. Sie machen einen frischen Atem und verhindert für eine kurze Zeit Mundgeruch. Produkte mit einem hohen Pfefferminz oder Mentholanteil wirken kurzfristig. Die medizinische Wirkung dieser freiverkäuflichen kosmetischen Mundwässer ist zu vernachlässigen. Hartnäckige Zahnbeläge werden dadurch weder beseitigt, noch der Zustand des erkrankten Zahnfleisches gebessert. Wer regelmäßig nach dem Essen Zähne putzt erzielt einen für Zähne und Zahnfleisch sinnvolleren Effekt. Geht es rein um den frischen Atem können diese Mundwässer oder auch Sprays gerne genutzt werden. Freilich sei noch ein wichtiger Hinweis erlaubt. Mundgeruch ist nicht immer eine Frage der Zahnhygiene. In vielen Fällen sind auch Erkrankungen der Zähne (Karies, Parodontitis) dafür verantwortlich. Ähnlich verhält es sich mit den Zahnfleisch pflegenden Mundwässern. Diese Mundspüllösungen lindern zwar die Symptome einer Zahnfleischentzündung, sind aber nicht nachweisbar zur Heilung geeignet.
Neben diesen Atem erfrischenden Mundwässern gibt es aber auch Produkte, die nachgewiesen eine kariesreduzierende Wirkung haben. Zum Einen lockern diese Mundspülungen den Zahnbelag und zum Anderen wirken sie mit speziellen Zusatzstoffen vorbeugend gegen neuen Zahnbelag. Meist kommen hier Wirkstoffe in einer Kombination von Zink- und Aminofluorid zum Einsatz. Anwender, die auf eine kariesvorbeugende Wirkung Wert legen, sollten darauf achten, dass der Fluoridanteil bei mindestens 0,025 Prozent liegt. Diese Präparate sind besonders hilfreich für die Träger von festen Zahnspangen, Patienten nach einer Pardontitisbehandlung und allgemein alle Menschen, sich selbst nur eingeschränkt um ihre Zahnhygiene kümmern können.
Eine erwiesenermaßen antibakterielle Wirkung haben die medizinischen Mundspülungen. Hier wird in den meisten Fällen der Wirkstoff Chlorhexidin verwendet. Vom Zahnarzt verordnet werden diese Mundspül-Lösungen häufig nach Operationen, nach einer Pardontitisbehandlung oder auch dann, wenn der Patient aufgrund einer Behinderung keine Zahnhygiene vornehmen kann. Wichtig ist hier der Hinweis, dass medizinischen Mundspülungen immer nur über einen kurzen Zeitraum genutzt werden sollten. Die Chlorhexidinpräparate können die Zähne bräunlich färben und nachhaltig das Geschmacksempfinden stören. Diese Nebenwirkungen verschwinden aber schon kurze Zeit nach dem Ende der Behandlung.
Wenn nicht vom Arzt verordnet ist und bleibt die Benutzung von Mundspüllösungen freiwillig. Sie sollten dann zusätzlich zum Zähneputzen verwendet werden. Schäden können damit nach herrschender Meinung nicht angerichtet werden. Viele Präparate sind jedoch für Kinder und Alkoholiker nicht geeignet, da sie bis zu 30 Prozent Alkohol enthalten.
Letzte Aktualisierung am 01.10.2009.