Die ganzheitliche Zahnmedizin hat auch für das Thema Zahnersatz und die dabei verwendeten Materialien eine Bedeutung. Viele Patienten wenden sich an ganzheitlich arbeitende Zahnärzte, weil sie Probleme mit herkömmlichen Materialien und Verfahren haben oder sich über dessen Verwendung Gedanken machen. Es können Unverträglichkeiten gegenüber den Zahnersatz-Substanzen auftreten, die zu verschiedenen körperlichen Symptomen des Patienten führen können. In der ganzheitlichen Zahnmedizin kann untersucht werden, inwieweit dabei ein Zusammenhang besteht. Nur nach dem Besuch beim Zahnarzt und einem anschließenden Allergietest beim Dermatologen kann man sicher sein, dass es sich bei den aufgetretenen Symptomen um eine Allergie auf metall- oder kunststoffhaltigen Zahnersatz handelt.
Die ganzheitliche Zahnheilkunde, im Speziellen die Biozahnmedizin, sieht Zähne, Mund- und Kieferbereich in einer Wechselwirkung zu allen Organen des Körpers stehen. Zahnmediziner, die sich auf dem Gebiet der ganzheitlichen Zahnmedizin spezialisiert haben, setzen bioverträglichen, metallfreien Zahnersatz sowie metallfreie Zahnprothesen ein. Sie arbeiten überwiegend mit Zahnersatz, Implantaten und Zahnprothesen aus Zirkon-Keramik bzw. Vollkeramik-Materialien. Für die Befestigung verwenden sie neutralen Zement anstatt des herkömmlichen Kunststoffklebers.
Für Metall- und Kunststoff-Allergiker stellt die Naturheilkunde in Verbindung mit zahnmedizinischer Behandlung eine beliebte Begleittherapie dar. Bei einer Befragung in einer Stadt in Deutschland gaben immerhin mehr als 65 Prozent der Teilnehmer an, alternative Heilverfahren anzuwenden oder im Falle einer Erkrankung anwenden zu wollen. Folglich bieten immer mehr Zahnmediziner in ihrer Praxis nächst den gängigen zahnmedizinischen Therapien ergänzende naturheilkundliche beziehungsweise alternative Verfahren an. Eingesetzt werden können beispielsweise Homöopathie, Kinesiologie, klassische Akupunktur, Elektroakupunktur, funktionelle Ernährungsberatung und Bioresonanz-Therapie.
Die Umwelt-Zahnmedizin ist eine interdisziplinäre (fachübergreifende), ganzheitliche Disziplin auf wissenschaftlicher Basis. Sie beschäftigt sich ebenfalls mit den Zusammenhängen von Mundhöhle und anderen Bereichen des Körpers. Neben der Ursachenforschung und Behandlung von Allergien schenkt die Umwelt-Zahnmedizin der Untersuchung auf mögliche chronische Entzündungen Beachtung. Vermutet wird, dass „stille“ Entzündungen neben anderen Ursachen durch eine Schadstoffbelastung des Körpers ausgelöst werden. Dieser Teilbereich der Zahnmedizin versucht nicht allein, sogenannte Störfelder im Mund zu beseitigen, sondern stellt eine neue Art der ganzheitlichen Befragung des Patienten in den Vordergrund. Dazu werden auch Kriterien wie häusliche oder berufliche Belastungen berücksichtigt.
In Verbindung mit der allgemeinen Zahnmedizin kann die ganzheitliche Form der Therapie durchaus als eine empfehlenswerte Begleittherapie angesehen werden. Zur Behandlung von Allergien in der Mundhöhle kann die Umwelt-Zahnmedizin als besonders geeignet betrachtet werden.
aktualisiert am 28.11.2016