Die Behandlung von Fehlstellungen des Kiefers und der Zähne muss von entsprechenden Fachärzten, also Zahnärzten und Kieferorthopäden, durchgeführt werden. Die Kieferorthopädie ist dabei ein Teilgebiet der Zahnmedizin. In einigen Fällen muss eine Behandlung durch den Kieferchirurgen erfolgen.
Grundsätzlich dauert eine kieferorthopädische Behandlung alles in allem zwei bis drei Jahre - in schweren Fällen kann diese Zeitspanne auch länger sein. Die Korrektur von Fehlstellungen ist jedoch in jedem Alter empfehlenswert, denn Fehlstellungen können weitreichende Konsequenzen auf die Gesundheit und das Wohlbefinden des Betroffenen haben.
Eine kieferorthopädische Behandlung wird bei Erwachsenen unter Umständen umfangreicher, da sich das Wachstum etwa ab dem 18. Lebensjahr nicht mehr positiv beeinflussen lässt.
Der behandelnde Kieferorthopäde bzw. Zahnarzt wird sich zunächst ein Bild vom Gebiss des Patienten verschaffen. Hierzu können auch Röntgenaufnahmen hilfreich sein. Auf diesen kann der Kieferorthopäde bzw. Zahnarzt beispielsweise erkennen, ob manche Zähne quer im Kiefer liegen und was die Gründe für Fehlstellungen der Zähne oder des Kiefers sein können.
Letztlich ist die Art der gewählten Therapie abhängig von der Art und dem Ausmaß der Fehlstellungen des Kiefers und der Zähne. Ein guter Kieferorthopäde bzw. Zahnarzt wird sich ausreichend Zeit für den Patienten nehmen, um dessen Fragen zum aktuellen Gebisszustand und der geplanten Therapie zu beantworten.
Allein mithilfe von kieferorthopädischen Spangen lassen sich größere Dysbalancen (Ungleichgewicht) des Kiefers nicht behandeln. In diesen Fällen besteht die Möglichkeit, Abschnitte des Kiefers oder den gesamten Kiefer operativ anzupassen. Ein solcher Eingriff erfolgt in enger Zusammenarbeit zwischen einem Mund-Kiefer-Gesichtschirurgen und einem Kieferorthopäden. Mund-Kiefer-Gesichtschirurgen sind Fachärzte, die sowohl einen Abschluss in Medizin als auch in Zahnmedizin vorweisen können.
Vor dem kieferchirurgischen Eingriff muss abgeklärt werden, inwieweit die Vorteile mögliche Risiken des Eingriffs überwiegen und ob der Patient die zu erwartenden Kosten tragen kann.
In manchen Fällen stellt sich eine kombinierte chirurgisch-kieferorthopädische Behandlung bei Erwachsenen als die effektivste Therapie heraus, nämlich dann, wenn die Fehlstellungen des Kiefers bzw. der Zähne gravierend sind und das Wachstum bereits abgeschlossen ist.
Letzte Aktualisierung am 14.03.2017.