Nach jeder Extraktion (Entfernung) eines Zahnes liegt es auch am Verhalten des Patienten, wie schnell die Wunde wieder verheilt ist. Gerade bei Weisheitszähnen, die oftmals hakenförmige Wurzeln besitzen, kommt der Nachsorge eine ganz besondere Rolle zu.
Zudem müssen Weisheitszähne im Zuge der Extraktion häufig gespalten und/oder die Schleimhaut abgeklappt werden. Die Blutungen können damit stärker als bei der Entfernung eines „gewöhnlichen“ Zahns sein.
Dabei kann die Blutung an sich sogar gewünscht sein, denn so reinigt sich der Wundkanal und kann von innen nach außen abheilen. Manche Zahnmediziner bringen die Lücke, bei der Nachkontrolle, daher noch einmal gezielt zum Bluten.
Naturgegeben empfinden es die meisten Patienten jedoch als äußerst unangenehm, wenn sie Blut im Mund haben. Zudem wird, bedingt durch den Speichel (und die damit einhergehende Verdünnung), die Blutmenge meist deutlich überschätzt. Dabei ist ein Bluten der Zahnlücke völlig normal, insbesondere dann, wenn die Betäubung allmählich nachlässt. Sie kann durch ein sauberes und zusammengefaltetes Taschentuch, auf das der Betroffene beißt, in aller Regel schnell wieder gestoppt werden.
Lediglich dann, wenn die Blutung nicht nachlässt, muss noch einmal der behandelnde oder ein zahnmedizinischer Sonntags- bzw. Notfalldienst konsultiert werden.
Schwellungen, die nach jeder Zahnextraktion durchaus üblich sind, dürfen auf keinen Fall mit Wärmelampen bestrahlt werden. Hilfreich sind dagegen kühlende Umschläge mit feuchten Tüchern. Werden stattdessen Eiskompressen verwendet, dann ist es notwendig, zwischen Haut und Kompressen beispielsweise ein Handtuch zu legen, um eine zu heftige Kälteeinwirkung zu vermeiden.
Sport sollte in den ersten Tagen nach der Extraktion unterbleiben, da sonst Wundschmerzen und Blutungen drohen.
Selbst nach der Extraktion eines Weisheitszahns können sich die Betroffenen in aller Regel selbstständig nach Hause bewegen. Zumal der Zahnarzt wartet, bis die Blutung gestillt und der Blutdruck wieder normal ist. Apropos, Blutdruck: Stress sollte im Nachgang an eine Zahnextraktion vermieden werden. Zudem können die Schmerzmedikamente die Fahrtüchtigkeit oder die Fähigkeit, Maschinen zu führen, herabsetzen. Anstatt selber zu fahren, lässt sich der Betroffene daher am besten durch Angehörige von der Behandlung abholen.
An sich versteht es sich von selbst, dass Nikotingenuss und Alkoholkonsum zumindest einige Tage, besser einige Wochen nach der Weisheitszahnextraktion tabu sind. Vorsicht ist auch beim Kauen, Spülen und Zähneputzen geboten. Der Blutpfropfen, der sich über der Wunde bildet, darf allenfalls vom Zahnarzt selbst entfernt bzw. zum Bluten animiert werden. In den Tagen nach dem Eingriff sind sehr weiche Speisen, Suppen, Brei, Püree oder Ähnliches hilfreich, um problemlos die Ernährung sicherstellen zu können. Zähne putzen ist vorsichtig an den nicht betroffenen Zähnen möglich. Der verteilte Zahncreme-Schaum kann mit einer weichen Zahnbürste sorgsam und ohne Druck auf den Wundbereich aufgebracht werden. Zusätzlich sollte einmal am Tag eine Mundspüllösung angewendet werden.
aktualisiert am 17.01.2017