Oftmals beginnen die Probleme, wenn ein Weisheitszahn, etwa ab dem 14. oder 15. Lebensjahr, durchbricht. Denn dabei können die übrigen Zähne „verrückt“ werden, was nicht nur unschön aussieht, sondern auch mit Schmerzen einhergeht.
Oftmals wird daher ein bestimmter Weisheitszahn, mitunter auch das komplette „Quartett“, entfernt. Der Eingriff ist zwar Routine, für die Betroffenen jedoch mit einigen Einschränkungen und Beschwerden im Nachgang verknüpft.
Dabei hängt das Ausmaß der Beschwerden natürlich davon ab, ob nur ein einzelner Weisheitszahn entfernt wurde oder alle vier Zähne, dann meist im Rahmen einer OP.
Tatsächlich ist es nicht unüblich, dass prophylaktisch (noch gar nicht durchgebrochene) Weisheitszähne entfernt werden. Dies stellt dann in jedem Fall einen operativen Eingriff dar, bei dem der Kiefer eröffnet wird. Bereits durchgebrochene Weisheitszähne können aber auch „normal“, wie andere Backenzähne auch, unter Lokalanästhesie gezogen werden (Extraktion). Während und kurz nach dem Eingriff sind die Schmerzen daher durch die Betäubung zunächst ausgeschaltet.
Da Weisheitszähne oftmals Haken und Verwachsungen im Wurzelbereich ausbilden, können die Blutungen während des Eingriffs, aber auch die Schwellungen und Schmerzen im Nachgang, stärker als bei anderen Zahnextraktionen sein.
Speziell dann, wenn bei jungen Patienten die Weisheitszähne operativ entfernt wurden, drohen Schwellungen und Blutergüsse. Die dürfen auf keinen Fall mit Rotlicht und Wärme therapiert werden. Vielmehr stellt Kühlen mit feuchten Tüchern das Mittel der Wahl dar.
Kamille-Tinkturen und Salbei-Tees tragen dazu bei, die Wunde zu desinfizieren und können somit den Heilungsprozess fördern.
Da Schmerzen sowie Probleme beim Kauen zu befürchten sind, gilt es, harte Nahrungsmittel (die die Zahnlücke zusätzlich reizen würden) zu meiden. Ohnehin wird der Zahnarzt, speziell nach einer chirurgischen Entfernung, Schmerzmittel für den Notfall verordnen. Wer sich hier in Eigenregie behilft, sollte blutverdünnende Medikamente wie Aspirin unbedingt vermeiden. Nachblutungen sind ohnehin keine Seltenheit.
Die Dauer bis zur vollständigen Genesung wird natürlich von Ablauf und Schwere des Eingriffs abhängen. Um die Belastungen für den Patienten zu minimieren, sind heute radikale Eingriffe, bei denen die Weisheitszähne komplett entfernt werden, bei vielen Experten verpönt. Im Umkehrschluss kann den Betroffenen damit eine weitere Anästhesie (Betäubung/Narkose) erspart werden.
In aller Regel klagen betroffene Patienten im Oberkiefer vermehrt über Schmerzen, was vermutlich mit der stärkeren Durchblutung dieser Mundregion bzw. Kieferhälfte zu tun hat.
Nicht verschweigen wird der Zahnarzt die Risiken, die mit jeder Extraktion (und insbesondere dem Ziehen eines Weisheitszahns) einhergehen. So kann, im Extremfall, ein Kieferbruch die Folge einer jeden Extraktion sein. Ebenso kann es zur Beeinträchtigung von Nervenbahnen kommen, so dass sich Zunge oder Lippe für einige Tage taub anfühlen.
Abwarten indes ist keine Lösung, da spätestens dann, wenn sich Weisheitszähne entzünden oder eiternde Zahnfleischtaschen entstehen, der gesamte Organismus in Gefahr ist.
Im Allgemeinen werden die Fäden (bei normalen Extraktionen muss dagegen nicht zwangsläufig genäht werden) nach fünf bis sieben Tagen entfernt. Dann sind die Patienten auch weitgehend schmerzfrei. Meistens sind die größten Schmerzen nach ein bis drei Tagen überstanden. Bleiben die Schmerzen lange bestehen oder sind Anzeichen für Komplikationen vorhanden (stärkere Nachblutungen, Entzündung), dann sollte der Zahnarzt kontaktiert werden.
aktualisiert am 18.01.2017