Viele Menschen sind nicht allein über die anstehenden Maßnahmen bei ihrem Zahnarztbesuch besorgt. Vielmehr ist auch die Angst vor Schmerzen nach einer Zahnentfernung (Extraktion) groß, insbesondere, wenn Eingriffe an den Weisheitszähnen im Raum stehen. Doch die Schmerzen können auf einfache Weise gelindert werden. Neben Maßnahmen wie Kühlen kommen Schmerzmittel zum Einsatz.
Gerade nach einer Entfernung der Weisheitszähne sind Schmerzen typisch. Schließlich haben wir es hier mit einem Zahntyp zu tun, der nicht allein durch seine Position, ganz hinten als letztes Glied der Zahnreihe, eine Sonderstellung im Mund hat. Denn auch die abweichende Form, insbesondere im Wurzelbereich, macht eine Extraktion nicht immer leicht. Verwachsungen der Wurzeln führen nämlich häufig dazu, dass die Wunde stärker blutet, als das bei normalen Extraktionen der Fall ist. Mitunter muss der Zahnmediziner daher den Weisheitszahn spalten und/oder das Zahnfleisch abklappen. Die Entfernung von Weisheitszähnen, die noch nicht durchgebrochen sind, kommt einer kleineren OP gleich.
Dennoch sind auch hier keine unerträglichen oder lang anhaltenden Schmerzen zu befürchten. Wunden im Mund- und Rachenraum haben die Tendenz, schnell abzuheilen. Viele Weisheitszähne lassen sich zudem komplikationslos, wie die andere Backenzähne auch, extrahieren. Der so genannte dritte Molar muss daher kein „Sorgenkind“ in unserem Mund sein. Ohnehin ist das Schmerzempfinden sehr subjektiv. Einige Patienten werden daher nach der Extraktion eines Weisheitszahns ohne Schmerzmittel auskommen. Bei anderen machen sich die Beschwerden stärker bemerkbar und der Einsatz eines entsprechenden Medikaments ist gerechtfertigt.
ASS (Aspirin®) und andere Schmerzmittel, die die Blutgerinnung herabsetzen, sind nach einer OP wie der Weisheitszahn-Entfernung zu vermeiden. Damit betroffene Patienten die ersten Tage nach dem Eingriff gut überstehen, wird der Zahnarzt oder Oralchirurg, sofern keine Unverträglichkeiten oder andere Ausschlusskriterien vorliegen, in den meisten Fällen Ibuprofen verordnen. Da auch hier eine - wenngleich geringe - Herabsetzung der Blutgerinnung eintritt, sollte das Mittel nur nach ärztlicher Anweisung und in der verordneten Dosierung eingenommen werden. Auch Paracetamol ist ein Mittel, das viele Patienten nach einer Weisheitszahn-Entfernung einnehmen und das wirksam die Schmerzen lindert. Bei empfindlichen Patienten kann ein Präparat, das die Magenschleimhaut schützt, nötig sein.
Patienten tun damit gut daran, die Einnahme von Schmerzmitteln auch nach der Extraktion eines Zahns so gering wie möglich zu halten. Häufig lassen sich die Schmerzen auch durch Kältepackungen bekämpfen. Kühlen verhindert zudem die gefürchtete „dicke Backe“. Allerdings sind blaue Flecken, Schmerzen, die sich bis Richtung Ohr ziehen, aber auch eine eingeschränkte Fähigkeit, den Mund zu öffnen, nach der Extraktion von Backenzähnen völlig normal.
Ausschlaggebend ist auch das Verhalten der Betroffenen nach der OP. Natürlich darf jetzt auf keinen Fall geraucht werden. Sonst nämlich gerät die Wundheilung in Gefahr. Auch Kaffee, Tee, Milch und Alkohol sowie Saunabesuche sollten die Betroffenen nun meiden. Die Zähne müssen weiter geputzt, der Wundbereich selbst sollte jedoch einige Tage „ausgespart“ werden. Schließlich geht es darum, ein erneutes Aufbrechen der Wunde und unkontrollierte Blutungen zu vermeiden.
Allerdings werden manche Mediziner den Blutpfropfen, der sich auf der Zahnlücke bildet, bei einem Kontrollbesuch nochmals anstechen und eine kontrollierte Blutung anregen, um damit die Wunde quasi von innen zu reinigen.
In aller Regel erreichen die Schwellungen zwei bis drei Tage nach dem Eingriff ihren Höhepunkt und klingen dann, samt der anderen Beschwerden und Schmerzen, rasch wieder ab. Wurde genäht, können die Fäden in aller Regel binnen einer Woche nach dem Eingriff gezogen werden. Damit sind dann meist auch die Einschränkungen im Alltag aufgehoben.
aktualisiert am 23.01.2017