Weisheitszähne bereiten den Betroffenen bereits im Vorfeld ihrer Extraktion (Entfernung) mitunter starke Schmerzen. Das kann etwa dann der Fall sein, wenn der Zahn vereitert ist oder sich, aufgrund Platzmangels, bereits Schmerzen und drohende Fehlstellungen abzeichnen. Doch auch mit dem Eingriff sind die Probleme noch nicht schlagartig behoben. Im Nachgang der Weisheitszahnoperation ist es sinnvoll, dass die Schwellungen gekühlt werden. Oftmals müssen auch Antibiotika eingenommen werden.
Dabei gibt es kein Zeitlimit, durch das der Kühlvorgang ausgebremst wird. Ganz im Gegenteil: Mitunter wird bereits in der Praxis damit begonnen oder der Zahnarzt wird seinem Patienten für den Nachhauseweg ein Kühlkissen mitgeben.
Auch im häuslichen Umfeld kann und sollte für die schmerzempfindliche Phase nach dem Eingriff vorgesorgt werden. Dabei sind zwei bis drei Kältekompressen passender Größe nützlich. Die sollten bereits vor dem Gang in die Praxis im Gefrierfach deponiert werden, damit das Cool Pack zum Zeitpunkt der Rückkehr auch einsatzbereit und gut gekühlt ist. Beim Kühlen der Wange ist eine gewisse Konstanz gefragt, da sich die Schwellungen im Verlauf der ersten 24 bis 36 Stunden aufbauen und die Neigung dazu erst einige Zeit nach dem Eingriff wieder abnimmt.
Natürlich sollten immer wieder Kühlpausen eingelegt werden. Ebenso ist es erforderlich, das Cool Pack mit einem Handtuch zu umwickeln bzw. in einen Waschlappen zu stecken, so dass das gefrorene Material nicht mit der Wange in Kontakt kommt.
Apropos Waschlappen: Ist kein handelsübliches Kühlkissen zur Hand, bietet auch ein mit kaltem Wasser durchnässter Waschlappen einen adäquaten Ersatz. Zumindest können feuchte Waschlappen oder Handtücher über Tag gute Dienste erweisen, denn während der Nachtruhe sind professionelle Cool Packs natürlich einfacher zu handhaben.
Viele Betroffene empfinden auch die schluckweise Einnahme gekühlter Getränke als angenehm, wohingegen Heißgetränke, allzu warme Suppen oder auch intensives Spülen in der ersten Zeit eher kontraproduktiv sind.
Ob Eis gegessen werden darf, hängt davon ab, ob Antibiotika verordnet wurden und damit Milchprodukte womöglich tabu sind. Ist das nicht der Fall, dürfen Patienten vorsichtig Eis essen und damit ihre Zahn- bzw. Wund- und Halsschmerzen bekämpfen.
Eine Alternative zu Speiseeis (das sich als Milchprodukt in aller Regel nicht mit Antibiotika verträgt) ist Salbeitee, der in einer Schale für Eiswürfel portioniert und vorher gekühlt wurde. Hier gehen schmerzstillende Kühlung und desinfizierende Wirkung dann Hand in Hand.
aktualisiert am 19.01.2017