Zu Zungenbrennen (Synonyme: Burning-Mouth-Syndrom, Glossalgie, Glossodynie, Glossopyrosis) kommt es aufgrund unterschiedlichster Ursachen. Es hat Jucken, Kribbeln oder schmerzhaftes Brennen der Zungen- oder Mundschleimhaut zur Folge. Eine Entzündung der Mundschleimhaut oder Zungenschleimhaut ist ein möglicher Grund für die Missempfindungen und das Brennen. Dahinter können Infektionen stecken, die prinzipiell ansteckend sind.
Die Gefahr einer Ansteckung ist insgesamt bei einem Zungenbrennen sehr gering. Im Normalfall kommt es zu keiner Ansteckung. In der überwiegenden Zahl der Fälle steckt hinter dem Zungenbrennen eine nicht ansteckende Grunderkrankung.
In bestimmten Fällen kann das Missempfinden möglicherweise zu einer Ansteckung führen:
Der Hefepilz mit dem Namen Candida albicans nistet sich gerne auf Schleimhäuten im Mund-, Vaginal-, Darm- und Afterbereich an. Oft merkt man als Betroffener gar nicht, dass der Pilz in Spuren vorhanden ist. So lange er sich nicht ausbreitet, ist das auch kein gesundheitliches Problem. Vermehrt und verbreitet er sich jedoch, kommt es zu Symptomen wie dem sogenannten Mundsoor, der durch weiße Stellen im Mund auffällt.
Symptome einer Candida-Infektion sind:
Eine Candida-Infektion ist über die Schleimhäute (etwa beim Küssen, Geschlechtsverkehr) auf andere Personen übertragbar. Personen mit geschwächter Immunabwehr haben ein erhöhtes Risiko, sich mit den Candida-Pilzen anzustecken und selbst die Erkrankung Soor zu bekommen. Ebenfalls nicht zu vernachlässigen ist der Faktor Stress, der das Immunsystem beeinträchtigt und so die Verbreitung von Candida albicans begünstigt.
Das Herpes-simplex-Virus (HSV) Typ 1 verursacht größtenteils Lippenbläschen im oder um den Mundbereich, kann jedoch in Ausnahmefällen auch Genitalinfektionen auslösen. Circa 90 Prozent der erwachsenen Bevölkerung trägt das Virus in sich. Ist ein Immunsystem bereits geschwächt, kann das Virus zu Komplikationen führen. Einflüsse wie ein geschwächtes Immunsystem können auch zu einer Entzündung innerhalb der Mundhöhle führen, der Stomatitis aphthosa oder sogenannten Mundfäule.
Mögliche Symptome eines Befalls durch Herpes-simplex-Viren:
Das Herpes-simplex-Virus Typ 1 verbreitet sich über Tröpfcheninfektion aus oder wenn ein bisher nicht betroffener Mensch in Kontakt mit den Viren kommt. Wie erwähnt, ist jedoch bereits der größte Teil der Bevölkerung mit den Herpesviren infiziert.
Bakterien können bei vielen Infektionen des menschlichen Körpers die Ursache sein, so auch bei Entzündungen des Mundraums. Ein Beispiel für eine bakterielle Infektion im Mund ist der Scharlach. Diese Infektion mit den sogenannten Gruppe-A-Streptokokken führt zu Veränderungen der Zunge, zuerst bildet sich oft ein weißlicher Belag und daraufhin ist die Zunge stark gerötet. Aufgrund der roten Punkte spricht man auch von einer Himbeerzunge. Neben dem Zungenbrennen oder Schmerzen der Zunge kommt es üblicherweise zu Halsschmerzen, Fieber und Krankheitsgefühl.
Bakterielle Infektionen wie Scharlach können sich über Tröpfcheninfektionen, direkten Kontakt oder verschmutzte Gegenstände verbreiten.
Auch eine Zahnfleischentzündung (Gingivitis) wird durch Bakterien verursacht. Hier spielen aber vor allem die Bakterien eine Rolle, die sich in der Mundflora des Menschen befinden.
aktualisiert am 19.06.2017