Eine Weiterentwicklung der elektrischen Zahnbürste ist die Schallzahnbürste oder Ultraschallzahnbürste. Meist werden die beiden Begriffe Schall- und Ultraschallzahnbürste sowie der aus dem Englischen abgeleitete Ausdruck Sonic-Zahnbürste synonym verwendet. Allerdings arbeiten nur die wenigsten Modelle tatsächlich mit Ultraschall. Schallaktive elektrische Zahnbürsten besitzen eine sehr hohe Bewegungsfrequenz mit meist etwa 30.000 Schwingungen in der Minute. Bei den eigentlichen Ultraschallzahnbürsten ist die Frequenz mit 1,6 Millionen Schwingungen pro Sekunde sehr viel höher, sie reinigen die Zähne auch auf andere Weise. Schallzahnbürsten lassen sich im Alltag leicht anwenden und besitzen eine hohe Reinigungsleistung.
Schallzahnbürsten funktionieren nicht wie herkömmliche elektrische Zahnbürsten über einen Elektromotor, sondern über einen Schallerzeuger. Dieser wird auf magnetischem Wege oder über ein so genanntes Piezo-Element (Piezoelektrik = Formänderung durch Anwendung elektrischer Spannung) betrieben. Es werden Schwingungen erzeugt, die auf den Bürstenkopf übertragen werden. Nicht der Schall selbst bewirkt daher die Zahnreinigung, sondern immer noch die Bewegung des Bürstenkopfes. Dieser bewegt sich meist nicht hin und her, sondern auf und ab.
Die elektronische Schallzahnbürste weist durchschnittlich eine Frequenz von 30.000 Schwingungen in der Minute auf, etwa zehnmal so hoch wie die ursprüngliche oszillierende elektrische Zahnbürste. Einige der Geräte haben sogar eine Frequenz von bis zu 40.000 Schwingungen pro Minute. Wichtig ist aber nicht nur die Frequenz, sondern auch die Schwingungsauslenkung (Amplitude). Diese beträgt bei angemessenen Modellen drei bis vier Millimeter. Plaques auf den Zähnen können gut mit der Schallzahnbürste beseitigt werden, auch lässt sich eine eine Zahnfleischmassage und eine Verminderung von Zahnfleischentzündungen erreichen. Da nicht viel Druck ausgeübt werden muss, sind die Schallzahnbürsten sehr schonend, auch für die Zahnsubstanz.
Echte Ultraschallzahnbürsten, die auf dem Markt eher seltener zu finden sind, funktionieren nach einem ganz anderen Prinzip. Sie haben mit 1,6 Millionen Schwingungen pro Sekunde eine viel größere Frequenz. Die Schwingungen werden über den Kopf der Bürste, der auch aus einem Tupfer bestehen kann, auf die sich im Mund befindliche Flüssigkeit übertragen. Eine Spezialzahnpasta bewirkt über das Zerplatzen von Bläschen, dass die Zähne auch an etwas entfernten und sonst schlecht zugänglichen Orten gereinigt werden.
Die Schallzahnbürste wird rundum über jeden einzelnen Zahn geführt. Sie muss dabei nicht stark aufgedrückt werden. Die Bedienung ist ansonsten einfach und ähnelt der Vorgehensweise bei herkömmlichen Zahnbürsten. Die Bewegungen müssen nicht besonders exakt ausgeführt werden.
Bei der echten Ultraschallzahnbürste muss vor der Verwendung die Spezialzahnpasta auf die Zähnen aufgetragen werden. Dann wird die Ultraschallzahnbürste mit ihrem Kopf an die zu reinigende Fläche des jeweiligen Zahnes angelegt. Nach fünf bis zehn Sekunden kann sie weiterbewegt werden.
Mit Schallzahnbürsten ist eine sehr gute Reinigung der Zähne möglich. Plaques und Bakterien können effektiv entfernt werden. Es handelt sich aber auch um eine schonende Methode, so dass kaum Zahnhartsubstanz abgerieben wird. Der Bürstenkopf ist bei Schallzahnbürsten im Vergleich zu konventionellen elektrischen Zahnbürsten größer und kann so weniger gut an schwierige Stellen geführt werden. Dies wird jedoch dadurch ausgeglichen, dass die Reinigungswirkung auch die Umgebung (bis einige Millimeter) mit einbezieht. Der Reinigungsgrad ist wesentlich höher als z. B. bei Handzahnbürsten. Ein weiterer Vorteil ist der einfache Umgang mit der Schallzahnbürste, so dass sie sich auch für weniger geschickte Personen eignet.
Einige Menschen empfinden die von der Zahnbürste erzeugten Geräusche ebenso wie die Vibrationen als lästig. Meist findet jedoch eine schnelle Gewöhnung an die Schallzahnbürste statt.
Die richtige Ultraschallzahnbürste ist aufgrund der nicht mechanischen Wirkungsweise noch schonender bei ähnlich guter Reinigung. Daher kann die Ultraschallzahnbürste z. B. sogar bei gerade eingepflanzten Implantaten verwendet werden. Für die Ultraschallzahnbürste muss eine spezielle Zahnpasta verwendet werden.
Die Anschaffungskosten sind bei den meisten Modellen der Schall- und Ultraschallzahnbürsten relativ hoch. Oft kosten sie mehr als herkömmliche, mechanische elektrische Zahnbürsten. Zudem müssen die Folgekosten durch die Wechselköpfe beachtet werden. Allerdings sind Schallzahnbürsten im Allgemeinen langlebiger als herkömmliche Elektrozahnbürsten, da sie weniger bewegliche Komponenten besitzen.
Eine Schallzahnbürste kommt für jeden in Frage, der eine sehr gründliche Reinigung der Zähne auch im Alltag erreichen möchte. Die verhältnismäßig hohen Anschaffungskosten müssen jedoch in Kauf genommen werden. Abgesehen davon eignen sich Schallzahnbürsten besonders für Menschen, die nur unter Schwierigkeiten die Zähne putzen können. Dies sind beispielsweise Senioren, behinderte Menschen oder auch Kinder. Der Umgang mit der Zahnpflege kann dadurch, dass die Handhabung einfach ist und die Putzbewegungen nicht besonders genau sein müssen, sehr erleichtert werden. Eine Ultraschallzahnbürste erweist sich als besonders empfehlenswert bei stärkeren Schäden des Zahnfleisches. So können diese Stellen auch gründlich gereinigt werden, ohne dass erhebliche Beschwerden auftreten, die sonst durch das Bürsten verursacht werden.
aktualisiert am 19.05.2017