Was ist Hypnose?
Als Hypnose (von griechisch hypnos = Schlaf) wird ein zeitweilig veränderter Bewusstseinszustand bezeichnet, in den ein Mensch durch einen Hypnotiseur hineingebracht und wieder herausgeholt werden kann.
Was Hypnose genau ist, ist bis heute nicht hinreichend geklärt. Hierzu gibt es verschiedene Beschreibungsansätze. Es handelt sich um einen bestimmten Trancezustand, der Ähnlichkeiten mit der Phase kurz vor dem Einschlafen oder bei großer Konzentration aufweist. Mit Schlaf oder Bewusstlosigkeit hat Hypnose jedoch nichts gemeinsam, vielmehr handelt es sich um einen besonderen Wachheitszustand. Wer hypnotisiert ist, kann seine Handlungen immer noch willentlich steuern, daher werden währenddessen zwar Befehle entgegengenommen, aber nur so lange, wie sie moralisch vertretbar sind. Manche Menschen beherrschen es sogar, sich selbst zu hypnotisieren.
Grundvoraussetzung für das Funktionieren der Hypnose ist ein Vertrauen zwischen Hypnotiseur und Patient. Der Patient sollte gründlich sowohl über die Hypnose selbst als auch die dabei vorgenommenen Behandlungen informiert werden und damit einverstanden sein, hypnotisiert zu werden.
Hypnose beim Zahnarzt
In der Zahnmedizin dient Hypnose besonders zur alternativen Schmerzausschaltung bei Zahnbehandlungen.
Zur Einleitung kann der Behandler (Arzt / Zahnarzt) verschiedene Taktiken anwenden. Die bekannteste Strategie ist die so genannte Fixationsmethode, bei der der Patient auf einen festgelegten Gegenstand starrt, was durch den Hypnotiseur mit beruhigender Sprache begleitet wird. Wichtig ist die Umgebung, in der sich der Patient entspannen kann. Wenn sich der Patient in Hypnose befindet, können so genannte Suggestionen gegeben werden. Dies sind Anweisungen, deren Befolgung vom Patienten in diesem Moment als erstrebenswert angesehen werden. Den Zustand nennt man auch Rapport.
Die Anweisungen können verschiedenster Natur sein, Extrembeispiele hierzu sind aus der Show-Hypnose bekannt. In der Zahnmedizin reichen jedoch wenige unkomplizierte Suggestionen aus. Hier kann man unter anderem bewirken, dass der Körper des Patienten schmerzunempfindlich wird, so dass eine Art der Betäubung durch die Hypnose vorgenommen wird. Diese Wirkung ist z.B. sehr hilfreich bei einer Unverträglichkeit gegen Betäubungsmittel, dient aber auch der Schmerzverminderung nach der eigentlichen Zahnbehandlung.
Der Einstich mit der Betäubungsspritze fällt weg, so dass die Hypnose auch bei Patienten angewendet wird, die nicht gepiekst werden wollen oder Scheu davor haben. Des Weiteren wird Hypnose in der psychotherapeutischen Behandlung, z.B. von Angststörungen, angewendet. Abgeraten wird von einer Hypnose jedoch direkt bei einer Zahnbehandlung von Menschen mit starker
Zahnarztangst , da das Bewusstsein nicht komplett ausgeschaltet wird.
Bei einer Zahnarztphobie kann der Zahnarzt auch auf andere Methoden ausweichen. An dieser Stelle weisen wir auf die
Betäubung ohne Spritze, auch nadelfreie Injektion genannt und die Möglichkeit zur
Vollnarkose bei Zahnbehandlungen.
Hinweise für den Patienten
Nach der Behandlung muss die Hypnose unbedingt wieder zurückgenommen werden, dies geschieht durch Aufhebung von vorherigen Suggestionen und der Suggestion von Normalität und vollem Bewusstsein. Unterbleibt die Zurücknahme, kann es zu psychischen Störungen kommen. Bei sehr dementen Patienten, stark psychisch kranken Personen und Epileptikern sollte eine Hypnose nicht vorgenommen werden. Menschen, die einer Hypnose sehr kritisch gegenüberstehen, sollten ebenfalls nicht hypnotisiert werden.
Es lässt sich sagen, dass gerade bei der Zahnbehandlung die Hypnose ein sehr sinnvolles Mittel für eine angenehme Behandlung sein kann. Daher wird die Hypnose auch von vielen wissenschaftlich orientierten Medizinern geschätzt.